Masern

Massenimpfung in China

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China hat die größte Massenimpfung in seiner Geschichte gestartet. Vom 11. bis zum 20. September sollen mehr als 100 Millionen Kinder gegen die Masern geimpft werden. Ziel ist es, die Krankheit bis Ende 2012 komplett zu eliminieren. Laut chinesischer Regierung werden die Impfungen freiwillig angeboten. In der Bevölkerung regt sich jedoch Widerstand gegen die Gesundheitsaktion.

Insbesondere Kinder im Alter zwischen acht Monaten und vier Jahren sollen immunisiert werden; in Großstadtgebieten auch Jugendliche bis 14 Jahre. Laut chinesischer Regierung sind im vergangenen Jahr 52.000 Menschen an den Masern erkrankt, von ihnen sind 39 Menschen gestorben.

In der chinesischen Bevölkerung genießt die Gesundheitspolitik der Regierung nur geringes Vertrauen. Laut Medienberichten starben durch Impfungen gegen Hepatitis B vor kurzem vier Kinder. Zudem beschweren sich viele Eltern: Man habe den Eindruck, dass es sich vielmehr um eine zentral angelegte Pflichtschutzimpfung handelt. In Internetforen gehen sogar Verschwörungstheorien um.

Nach Angaben der chinesischen Regierung werden die Impfdosen mit 28 Millionen US-Dollar aus dem Zentralhaushalt finanziert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt die Massenimpfung und hatte die chinesische Regierung schon im April dieses Jahres auf die Notwendigkeit von Masern-Schutzimpfungen hingewiesen.

China ist für seine aggressive Impfpolitik bekannt. Seit 1992 gibt es das Nationale Immunisierungsprogramm und regelmäßige Massenimpfungen, bisher richteten sich diese gegen 12 Krankheiten, darunter Tuberkulose, Poliomyelitis (Polio) und Hepatitis B. Im vergangenen Jahr war China auch verstärkt gegen die Schweinegrippe vorgegangen. In zwei groß angelegten Impfaktionen waren im September und Oktober fast 30 Millionen Impfdosen verteilt worden.

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