Infektionskrankheiten

Masernwelle in München

, Uhr

In München breiten sich die Masern rasch aus. Seit Jahresbeginn sei die Zahl der Fälle auf über 100 angestiegen, teilte die Landeshauptstadt mit. Zum Vergleich: In der Regel werden dem Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Stadt nur ein bis zwei Fälle pro Monat bekannt. Bundesweit zählte das Robert Koch-Institut (RKI) in diesem Jahr bis Ende April 368 Fälle, davon 150 Fälle in Bayern. Ende März starb ein 26-jähriger Mann im Klinikum Großhadern an den Folgen der Infektion.

Als Hauptursache für die starke Ausbreitung in München gilt unzureichender Impfschutz: Die an Masern Erkrankten sind gar nicht oder nur unzureichend geimpft worden. Dies zeigen auch die jüngsten Zahlen des RKI: Von 118.361 untersuchten Kindern hatten in Bayern zum Zeitpunkt der Einschulung zwar 93,9 Prozent die erste Impfung erhalten. Bei der zweiten Impfung waren es jedoch nur noch 85,8 Prozent. Damit liegt Bayern weit unter dem deutschen Durchschnittswert. Bei älteren Kindern und nach 1970 geborenen Erwachsenen sind die Impfquoten noch deutlich geringer.

Bei jedem fünften Masernfall, insbesondere bei jungen Erwachsenen, treten Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen auf. Im schlimmsten Fall können Masern zu einer Entzündung des Gehirns und letztlich zum Tod führen. In Deutschland sterben jedes Jahr bis zu zwei Menschen an Masern, meist sind es Kinder.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
Verdacht des Totschlags gegen Palliativarzt
Vierfachmord: Motiv unklar, Pflegedienst erschüttert

APOTHEKE ADHOC Debatte