Infektionskrankheiten

Masernfälle häufig bei Erwachsenen

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Die Zahl der Masernerkrankungen steigt an: Bis Ende August sind deutschlandweit 1515 Fälle gemeldet worden, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Im gesamten Vorjahr waren es nur 780 gemeldete Erkrankungen. Besonders viele Fälle gibt es in Baden-Württemberg, Bayern und Berlin.

Immer häufiger erkranken Jugendliche und junge Erwachsene an den Masern. Im vergangenen Jahr hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) daher ihre Impfempfehlung erweitert: Auch Erwachsene sollten sich immunisieren lassen, wenn ihr Impfstatus unklar ist oder sie keine beziehungsweise nur eine Masernimpfung erhalten hatten.

Seit 2001 ist es üblich, Kinder zweimal zu impfen, um eine möglichst hohe Immunisierung zu erreichen: Das RKI rät Eltern, ihre Babys einmal zwischen dem 11. und dem 14. Monat impfen zu lassen, und bei fehlender Immunantwort ein zweites Mal zwischen dem 15. und 23. Monat. Laut RKI haben sich die Impfquoten bei Kindern in den letzten Jahren stetig verbessert: Untersuchungen vor der Aufnahme in den Kindergarten 2009 zeigten, dass 94 Prozent der Kinder mindestens einmal gegen Masern geimpft waren, 83 Prozent sogar zweimal.

Der aktuelle Anstieg der Krankheitsfälle ist vor allem für Säuglinge gefährlich: Babys können frühestens im Alter von neun Monaten geimpft werden und sind deshalb abhängig von der guten Durchimpfung ihrer Umgebung.

Masern dauern meist eine Woche, hinterlassen aber für weitere sechs Wochen eine Immunschwäche. Lungen- und Mittelohrentzündungen können die Folge sein. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Gehirnentzündung (postinfektiöse Enzephalitis) kommen, die in 10 bis 20 Prozent der Fälle tödlich endet. In Deutschland gab es im vergangenen Jahr keine Todesfälle.

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