Weil es an der Mannheimer Universitätsklinik (UMM) Hygienemängel gegeben haben soll, hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Es bestehe der Verdacht, dass gegen das Medizinproduktegesetz verstoßen worden sei, sagte ein Behördensprecher in Mannheim. Patienten wurden laut Klinik nach aktuellem Stand nicht gefährdet.
Auslöser für die Ermittlungen sei eine anonyme Anzeige gewesen, derzufolge an der Klinik mit Geräten gearbeitet werde, die nicht steril seien. Dieselbe Anzeige sei an das Regierungspräsidium Karlsruhe gegangen. Die Uniklinik hat wegen der Vorwürfe ihr Operationsprogramm reduziert.
Im Klinikum prüfe man nun die betreffenden Geräte, mit denen Operations-Instrumente nach ihrer Verwendung und vor der eigentlichen Sterilisierung gereinigt würden. Diese müssten laut der Hygienerichtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) validiert werden. Dabei würden etwa Waschtemperatur, Reinigungsmittel und ähnliche Parameter geprüft. Laut Klinik wurden die Geräte zwar gewartet, die Validierung sei jedoch noch nicht flächendeckend umgesetzt worden. Dies werde nun nachgeholt.
Alle Maschinen, die keine derartige Validierung aufweisen, wurden vorübergehend außer Betrieb genommen. Das führe zu Kapazitätsproblemen: Die Zahl der planbaren Operationen wurde reduziert, um die Notfallversorgung aufrecht zu erhalten. Rund 20.000 Operationen würden jährlich im UMM durchgeführt, das sind 60 Eingriffe pro Tag.
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