Duogynon

Mann verklagt Bayer Schering

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Ein behinderter Mann aus Bayern hat einem Bericht des Spiegels zufolge die Bayer Schering Pharma AG verklagt. Der 34-Jährige sieht sich von dem in den 70er Jahren verabreichten Medikament Duogynon von Geburt an schwer geschädigt. Das Unternehmen widersprach dem Bericht.

Das Medikament wurde dem Spiegel zufolge damals Frauen verschrieben, um zu testen, ob sie schwanger sind. Rund 1000 Frauen hätten in der Folgezeit Kinder mit Wasserkopf, offenem Bauch, offenem Rücken oder Missbildungen der inneren Organe zur Welt gebracht. Der Mann fordere Aufklärung der Fälle und Einsicht in firmeninterne Dokumente, schreibt das Nachrichtenmagazin.

Eine Klage liege der Firma bislang nicht vor, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Es handele sich um „sehr tragische Fälle aus der Vergangenheit“. Es sei verständlich, dass die Geschädigten versuchten, das Geschehen aufzuklären. Aus Sicht des Pharmakonzerns sind die Fälle aber sowohl wissenschaftlich als auch juristisch komplett aufgearbeitet. Es sei kein Zusammenhang zwischen dem Medikament und den Missbildungen festgestellt worden.

Ein Ermittlungsverfahren gegen den Hersteller Schering wurde laut Spiegel 1980 eingestellt. Danach gerieten die Duogynon-Fälle weitgehend in Vergessenheit. Nun wollten sich neben dem Mann aus Bayern weitere potenzielle Opfer zusammenschließen und Schadensersatz fordern.

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