Apothekenschließung in Eberswalde

„Manche Tage sind besonders frustrierend“

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Berlin -

Das Apothekensterben in Deutschland schlägt weiter hohe Wellen. Beinahe jeden Tag schließen sich Offizin-Türen für immer. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Oft liegt es an fehlendem Fachpersonal: Eine Apothekerin aus dem Land Brandenburg berichtet über das damit verbundene Aus ihres Betriebes.

Seit Beginn des Jahres ist die Hirsch-Apotheke an der Eisenbahnstraße in Eberswalde bereits geschlossen. Fast 22 Jahre führte Monika Moseler den Betrieb als Hauptapotheke. Personalmangel ist der Grund, weshalb sie für diesen Standort die Reißleine zog. Sie habe nicht mehr ausreichend Mitarbeiter:innen, um zwei Apotheken zu betreiben.

Personelle Engpässe

Die Leute seien reihenweise ausgefallen: Für Mitarbeiter:innen, die das Rentenalter erreicht hatten, konnte kein Ersatz gefunden werden. Eine Angestellte hat komplett den Beruf gewechselt. Auch Krankheitsfälle würden eine Rolle spielen: Erst vor etwa zwei Wochen sei am verbliebenen Standort, der Sonnen-Apotheke, eine Fachkraft arbeitsunfähigkeit geworden – Zeitraum ungewiss.

Zuletzt stand Moseler mit einer PTA und einer Servicekraft allein in der Hirsch-Apotheke. Sie sei nur noch damit beschäftigt gewesen, personelle Löcher zu stopfen. Corona habe die Situation noch verschärft. Im Sommer sei dann der endgültige Entschluss gefallen, einen ihrer beiden Betriebe zu schließen. Wie ihr Vermieter die Räumlichkeiten weiter nutzt, sei noch unbekannt. Das Inventar wird auf dem Müll landen, vermutet Moseler. Die Ware geht in den Bestand der Sonnen-Apotheke über. Der Betrieb ist nun zur Hauptapotheke geworden und befindet sich ebenfalls in Eberswalde.

Freizeit – Fehlanzeige

Die Inhaberin hoffte auf Besserung der Situation mit nur einer Apotheke. Schnell habe sie sich eingestehen müssen, dass dies nicht der Fall sei: 60 bis 70 Stunden arbeite sie pro Woche. Ein normales Zeitmanagement aufrecht zu halten sei nicht möglich. „Die Familie meckert schon“, gibt Moseler zu. Ihr Enkelkind sehe sie durch die vielen Arbeitsstunden auch kaum: „Als Oma möchte man sein Enkelkind auch mal von der Kita abholen. Das ist einfach nicht drin“, bedauert die Apothekerin.

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