Durch Lungenentzündung sterben weltweit mehr Kinder als durch jede andere Krankheit – mehr als durch Malaria, Durchfallerkrankungen und Masern zusammen. Darauf weist das Kinderhilfswerk Save the Children in seinem aktuellen Bericht „Der Kampf um jeden Atemzug“ hin.
In dem Bericht wird festgestellt: 99 Prozent aller Todesfälle durch Lungenentzündung bei Kindern im Alter unter fünf Jahren ereignen sich in den ärmsten Ländern der Welt. Betroffen sind vor allem Kinder aus Familien, die keinen Zugang zu Impfstoffen und zur Behandlung mit Antibiotika haben. Die Behandlung koste nur 0,34 Euro.
In Somalia und im Tschad sterben laut Save the Children etwa 32 von 1000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag durch eine Entzündung des Lungengewebes. In Angola kamen zuletzt 27 von 1000 Kindern durch die Krankheit ums Leben, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten ausgelöst wird. Dem Bericht zufolge konnte die Zahl der Todesfälle von 2000 bis 2015 um 47 Prozent gesenkt werden. Der Rückgang der Kindersterblichkeit durch Lungenentzündungen hinkt nach Angaben der Hilfsorganisation aber den Erfolgen bei der Bekämpfung anderer für Kinder lebensbedrohlicher Infektionskrankheiten zurück.
Save the Children appellierte an Staats- und Regierungschefs weltweit, die Bekämpfung von Lungenentzündungen oben auf die politische Tagesordnung zu setzen. Außerdem müssten die Preise für Impfstoffe sinken. Die Regierungen der besonders betroffenen Staaten und Geber müssten gemeinschaftlich dafür sorgen, dass lebensrettende Antibiotika jederzeit und überall verfügbar seien.
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