Die Zahl der vom Pharmaskandal um die Firma Lunapharm betroffenen Patienten steigt weiter an. Inzwischen seien 277 Patienten identifiziert worden, die in Berliner und Brandenburger Einrichtungen behandelt wurden, wie die Gesundheitsverwaltung in Berlin mitteilte. Darüber hatte der RBB berichtet. Zuvor war von rund 220 Patienten die Rede gewesen, die über Berliner Apotheken die Medikamente erhalten haben soll.
Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen Verantwortliche des brandenburgischen Unternehmens Lunapharm, weil die Firma in Griechenland gestohlene Medikamente verkauft haben soll. Weil die Transportwege unklar sind, ist nicht ausgeschlossen, dass die Medikamente an Wirksamkeit verloren haben könnten.
Die Brandenburger Medikamentenaufsicht hatte einer Expertenkommission zufolge frühe Hinweise auf illegale Geschäfte, war aber nicht ausreichend eingeschritten. Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) war deshalb zurückgetreten.
Nach den Recherchen der Berliner Gesundheitsverwaltung wurden in Berlin 22 Arztpraxen und ein Krankenhaus mit Zubereitungen oder Fertigarzneimitteln aus sechs Apotheken beliefert, die direkt oder indirekt von Lunapharm Waren erhalten hatten. In Brandenburg waren es demnach vier Arztpraxen und eine Reha-Einrichtung. Bundesweite Zahlen liegen weiterhin nicht vor.
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