Lieferengpass: ARD wirbt für Versender Sandra Piontek, 08.10.2024 10:56 Uhr
Bei den Lieferengpässen ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Viele Inhaber:innen warnen oder versuchen derzeit das Warenlager aufzustocken, um für die Erkältungssaison gewappnet zu sein. Im ARD-Format „Brisant“ heißt es online dazu: „Eine Alternative kann es sein, die benötigten Medikamente bei einer Versandapotheke im Internet zu bestellen.“
Eine Apotheke zu finden, sei manchmal gar nicht so einfach, vor allem auf dem Land, heißt es beim ARD-Format. Und weiter: „Aber auch in der Stadt kann es vor der Erkältungssaison schwierig sein, bestimmte Medikamente zu bekommen.“ Etliche Arzneimittel seien knapp oder gar nicht erhältlich.
Was daraufhin folgt, ist die Aussage: „Eine Alternative kann es sein, die benötigten Medikamente bei einer Versandapotheke im Internet zu bestellen“, so der Hinweis des Magazins. „Für Kunden, die stets das gleiche Medikament verschrieben bekommen und keine weitere Beratung benötigen, kann das eine bequeme Alternative sein“, macht Brisant den Versandhandel schmackhaft.
Patient:innen sollen bei der Bestellung im Internet jedoch auf der Hut sein, denn nicht jede Website, auf der Medikamente angeboten würden, sei seriös. „Auf dem Markt gibt es auch fragwürdige Anbieter, die gefälschte Medikamente verkaufen“, heißt es weiter. Diese Präparate würden den Originalen zwar zum Verwechseln ähnlich sehen, „können aber in der Zusammensetzung der Wirkstoffe ganz anders und deshalb gesundheitsgefährdend sein“. Ob eine Online-Apotheke seriös sei, könne über das Versandhandelsregister des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft werden.
Im Hinblick auf die prekäre Situation der Apotheke vor Ort stößt dieser Tipp des öffentlich-rechtlichen Senders bei Apothekerinnen und Apothekern auf massive Kritik: „Die Menschen, die diesen Artikel lesen, verstehen im Allgemeinen erstmal nur die Botschaft, dass sie doch im Internet bestellen sollen, falls die Apotheke vor Ort ihr Medikament nicht da hat“, so eine Inhaberin. „Ich denke, wenn solche Personen erst mal in den Versandhandel abgewandert sind, wird es umso schwerer sein, sie zurückzugewinnen.“