Aus Protest gegen den Einstieg von Lidl bei der Bio-Supermarktkette Basic hat deren wichtigster Großhändler Dennree kurzfristig die Lieferverträge gekündigt. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). Die neue Ausrichtung von Basic sei mit „unkalkulierbaren Risiken“ für Dennree verbunden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. „Unsere Kündigung hängt eindeutig mit der Beteiligung von Lidl an Basic zusammen“. Vermutlich Ende September werde Dennree die Belieferung der Basic-Märkte einstellen.
Die Leitung der Supermarktkette räumte ein, dass es dann zu Engpässen kommen könne. Geschäftsführer Josef Spanruft sagte gegenüber der SZ, man wolle die Versorgung der Märkte künftig in Eigenregie regeln, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Nach dem Boykott gab sich Spanruft kämpferisch: „Es gibt noch mehr Biohändler, und die wollen Geschäfte machen“, zitiert ihn die SZ.
Medienberichten zufolge übernimmt die Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl gehört, zunächst 23 Prozent von Basic. Experten der Branche erwarten jedoch, dass die Schwarz-Gruppe langfristig eine Mehrheitsbeteiligung bei Basic anstrebt. Einige Aktionäre planten den Verkauf ihrer Basic-Anteile, da sie negative Auswirkungen auf die gesamte Branche erwarteten, so die SZ.
Bereits Anfang des Monats hatte Zeitungsberichten zufolge ein wichtiger Bio-Lieferant von Basic als Reaktion auf die geplante Ehe mit Lidl die Zusammenarbeit beendet: Der Chef der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, Karl Schweisfurth, fürchtet einen Imageverlust seines Unternehmens.
Basic ist nach Alnatura der zweitgrößte Bio-Supermarktbetreiber in Deutschland. Im vergangenen Jahr steigerte das Münchner Unternehmen eigenen Angaben zufolge seinen Umsatz um 37 Prozent auf 72,6 Millionen Euro. Bundesweit gibt es 25 Basic-Supermärkte.
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