Mutter-Kind-Apotheke

Lieber Kräutersaft oder Himbeersirup?

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Berlin -

Seit dem 1. September hat Oldenburg eine eigene „Mutter-Kind-Apotheke“. Dafür ließ sich Besitzerin Birte Neumann mit weiteren Mitarbeitern ihrer Uhlen-Apotheke eigens schulen. Viel Alltagskompetenz für die Beratung bringt sie als zweifache Mutter bereits mit.

Seit 2006 arbeitet Neumann in der Uhlen-Apotheke. Zum 1. April 2017 übernahm sie den Betrieb von Donata Bode, die bisherige Chefin arbeitet weiter im Team mit. Neumann führte die Apotheke in digitale Zeiten. Dank Apps für iOS und Android könne man seine Medikamente nun auch mit dem Mobiltelefon ordern. „Sie liegen dann in der Apotheke bereit. Innerhalb von Oldenburg bieten wir einen Botendienst.“ Zudem tummelt sich Neumann verstärkt in den sozialen Medien. „Ich will da zeigen, was eine öffentliche Apotheke kann“, erzählt sie. „Darum haben wir damals den Hashtag #Wirkümmernuns eingeführt.“

Das passe perfekt zu ihrem Anspruch an die Apothekenarbeit. „Ich will den Patienten als Ganzes sehen und mit ihm passgenaue Lösungen finden“, sagt die junge Pharmazeutin. „Gemeinsam will ich mit ihm schauen, was gut wirkt und wo man noch nachjustieren muss, welche Pflegemittel gegebenenfalls den Alltag erleichtern können.“

Doch Neumann machte sich auf die Suche nach weiteren Möglichkeiten, das Profil in Abgrenzung auch zur Konkurrenz aus dem Internet weiter zu schärfen. „Als ich vom Konzept der ‚Mutter-Kind-Apotheke‘ hörte, dachte ich mir, da passt ja perfekt zu uns. In unserem Einzugsbereich leben viele junge Familien. Und wir sind alle selbst Mütter oder sogar schon Großmütter.“ Das Konzept wurde vom Inside Verlag entwickelt. Es sei im Laufe der Jahre „von einem einfachen Marketingmodell zu einem präzisen, detailverliebten und erfolgreichen Konzept“ gewachsen, das ständig neue Partner im Bundesgebiet finde, schreibt der Verlag.

„Um sich ‚Mutter-Kind-Apotheke‘ nennen zu dürfen, muss man sich qualifizieren“, erläutert Neumann. „Mindestens drei Mitarbeiter aus einem Team nehmen dafür an Fortbildungen teil.“ Behandelt würden hier alle Themen, die in Schwangerschaft und Stillzeit, in der Entwicklung von Säugling bis zum Schulkind auftreten könnten, von möglichen Infektionskrankheiten, kindgerechten Medikamenten bis hin zu Ernährung und Hautpflege. „Zum Abschluss legen die Mitarbeiterinnen eine Prüfung ab.“

Für die Mutter-Kind-Beratung bringt Neumann aus dem eigenen Haushalt viel Expertise mit. „Meine Kinder sind heute drei und sechs Jahre alt, ich kann so mit anderen Eltern sehr praxisnahe Lösungen entwickeln“, so Neumann. Inhalationen etwa gehörten zu den am wenigsten populären Behandlungsmethoden unter den Steppkes. „Unsere damals zweijährige Tochter musste für eine Zeitlang zehn Minuten täglich inhalieren und mochte das gar nicht“, erzählt die Apothekerin. „Wir haben uns dann jedes Mal ihr Lieblingsbuch angeschaut, da ging die Zeit angenehmer herum.“ Ältere Kinder könne man womöglich mit einer Belohnung locken. „Wenn du diese Behandlung jetzt mitmachst, dann gehen wir danach schwimmen.“

Auch bei Medikamenten gebe es Vorlieben und Abneigungen. „Ein Kind mag zum Beispiel keinen Saft, der nach Himbeere schmeckt, dafür aber ein Kräuteraroma. Ein anderes wehrt sich gegen Nasentropfen, akzeptiert dafür aber Nasenspray.“ Natürlich gelte es dabei, die Rabattverträge zu beachten. „Aber wenn man kreativ ist, findet man den passenden Spielraum.“

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