„Ich mag alte Häuser“

Lieber historische Apotheke als Neubau

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Berlin -

Fachwerk und Fertigarzneimittel – eine Kombination, die für Bettina Klaus funktioniert. Die Inhaberin von zwei Apotheken in Bayern entschied sich, ihre Betriebe in älteren Gebäuden zu belassen – auch wenn sie bei ihrer Filiale die Wahl hatte. Nach mehreren Investitionen in die Renovierung, freut sich die Inhaberin, sich für die Historie entschieden zu haben.

Historische Verzierungen und Gefäße gehören zur Inneneinrichtung der Apotheke dazu.Foto: Stadt-Apotheke

Klaus ist seit 1993 selbstständig, 2005 kam die 1794 gegründete Stadt-Apotheke in Hollfeld als Filiale dazu. Zunächst mietete sie die Räume und renovierte diese. Dabei seien Stuckverzierungen an der Decke und die alten Dielen zum Vorschein gekommen. Auch die Stadtmauer sei eingebaut, sagt die Apothekerin. Vor zwei Jahren erhielt sie die Möglichkeit, das Gebäude samt Gewölbekeller zu kaufen und schlug zu.

 

Botenservice auf dem Land wichtig

„Ich mag alte Häuser“, sagt Klaus, deren Hauptapotheke ebenfalls in einem älteren Gebäude untergebracht ist, das ihr gehört. Beide seien hergerichtet. In Hollfeld ist mittlerweile auch eine Hebammenpraxis untergebracht, die junge Familien anzieht. Sonst setzt die Apotheke eher auf Stammkundschaft. „Wir haben keine Lauflage“, sagt Klaus. Der Slogan der Betriebe sei „Wir bringen´s“ – und so fahren zwei Botenautos Arzneimittel zur Kundschaft.

Der Botenservice sei eine Leistung, die von der Landbevölkerung sehr geschätzt werde. Das Angebot, die Hollfelder Apotheke zu schließen und in einen Neubau mit vielen Parkplätzen und weiteren Märkten in der Nachbarschaft zu ziehen, schlug sie aus. Zu sehr fühlt sie sich in den alten Mauern wohl. Auch wenn die Offizin „winzig“ sei. Dafür sei das Backoffice des insgesamt 250 Quadratmeter zählenden Betriebs groß genug, um Nebengeschäfte wie einen Blisterservice für Alten- und Pflegeheime anzubieten.

Natürlich müssten die Apotheken wirtschaftlich laufen, betont Klaus. „Wir haben gute und schlechte Zeiten erlebt. Die Phasen ohne Spaß gingen auch weg. Ich bin dankbar, immer Personal gehabt zu haben.“

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