Krankenhäuser

Leipzig: Resistenter Keim in Klinik dpa/APOTHEKE ADHOC, 25.05.2012 18:36 Uhr

Berlin - 

Das Universitätsklinikum Leipzig forscht nach der Ursache für zahlreiche bakterielle Infektionen bei Patienten in den vergangenen Monaten. Seit der multiresistente Keim KPC (Klebsiella pneumoniae) vor zwei Jahren erstmals aufgetreten ist, sind eienr Sprecherin zufolge die Gegenmaßnahmen kontinuierlich verstärkt worden. Trotzdem gab es nach Angaben der Klinik weitere Fälle – acht alleine in diesem Jahr, insgesamt seien es bislang 58.

Davon wurden allein 30 Fälle zwischen Herbst 2010 und Frühjahr 2011 registriert. Das Klinikum spricht vom bisher größten beschriebenen KPC-Ausbruch in Deutschland.

Weil die Kette der Übertragungen immer noch nicht unterbrochen sei, sollten nun unter anderem auch die Mitarbeiter eingehend untersucht werden – obwohl bisher nicht bekannt sei, dass es schon einmal eine Übertragung von Personal auf Patienten gegeben habe, sagte die Sprecherin. Auch müsse außerhalb der Klinik nach Trägern des Keims gesucht werden, beispielsweise in anderen Krankenhäusern. Das sei aber Sache des Gesundheitsamtes.

Der MDR hatte am Donnerstagabend über das Auftreten des Keims berichtet. Der erste Fall betraf einen Patienten, der zuvor aus einem griechischen Krankenhaus nach Leipzig gekommen war. Dort ist der hierzulande eher seltene Keim KPC weiter verbreitet. Die Sprecherin bestätigte auch, dass mehrere schwer kranke Patienten, die den Keim in sich trugen, gestorben sind. Der Zusammenhang sei aber nicht nachweisbar.

KPC bilden besondere Enzyme, die Carbapenemasen. Damit sind die Keime resistent gegen einige Antibiotika. In Griechenland sind mehr als 25 Prozent der Klebsiella pneumoniae gleich oder ähnlich resistent wie der Keim im Leipziger Uniklinkum, in Deutschland tragen der Klinik zufolge bis zu 5 Prozent der Bevölkerung Keime mit dieser Resistenz in sich.