Lebensmittelskandal

50.000 Tonnen nicht-deklariertes Fleisch dpa, 11.04.2013 09:56 Uhr

Berlin - 

Ein neuer Fleischskandal trifft Europa: 50.000 Tonnen nicht-deklariertes Fleisch sind aus den Niederlanden offenbar in mehrere europäische Länder verkauft worden, darunter auch Deutschland. Das Fleisch könne mit unkontrolliertem Pferdefleisch vermischt worden sein, warnte die niederländische Kontrollbehörde für Nahrungsmittel.

Die Kontrollbehörde hatte am Mittwoch 500 Betriebe, darunter auch deutsche, aufgefordert, die Ware bei ihren Kunden aufzuspüren und aus dem Handel zu nehmen. Die Herkunft des Fleisches sei unklar, erklärte die Behörde. Daher könne auch die Sicherheit nicht garantiert werden. Zurzeit gebe es aber keine Hinweise auf Gefahren für Menschen.

Unter Betrugsverdacht steht ein Großhändler aus dem süd-niederländischen Oss. Seit über zwei Jahren soll er Fleisch verkauft haben, ohne die Herkunft zu registrieren. Gegen den Großhändler wird bereits seit Februar ermittelt. Er hatte Pferdefleisch mit Rindfleisch vermengt und als reines Rindfleisch verkauft. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben nun, dass der Betrieb seit 2011 die Herkunft seiner Ware nicht registriert hatte.

130 Zwischenhändler und fleischverarbeitende Betriebe in den Niederlanden und 370 in anderen Ländern müssen nun innerhalb von zwei Wochen das Fleisch etwa bei Supermärkten aufspüren. Die Ware wurde von Januar 2011 bis Februar 2013 verkauft. Wahrscheinlich ist ein Teil des verdächtigen Fleisches bereits konsumiert worden, sagte der Sprecher der Aufsichtsbehörde. „Aber viel wurde auch in Tiefkühlmahlzeiten verarbeitet, und Frikadellen oder Hamburger sind sehr lange haltbar.“