Lebensmittelkontrolle

Arzneimittel in Zuchtfischen

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Berlin -

Fisch gilt als gesund – und jeder Deutsche verzehrt pro Jahr etwa 15 Kilogramm. Doch bei Untersuchungen von Fischen aus Zuchtanlagen haben Prüfer des Bundes Rückstände des Fischarzneimittels Malachitgrün nachgewiesen, wie der Spiegel berichtet. Das Mittel steht im Verdacht, Krebs zu erregen – seine Verwendung ist bei Speisefischen nicht zugelassen. Auch Abbauprodukte verschiedener Antibiotika und Antiseptika wurden gefunden.

Nach Angaben des Spiegels liegen der Bundesregierung bedenkliche Zahlen über antimikrobielle Medikamente in Fisch- und Krustentierprodukten aus Zuchtbetrieben vor. Bei Untersuchungen von Lachs, Forellen und Shrimps von 2005 bis März dieses Jahres meldeten die Prüfer des Bundes 183 Fälle von Medikamentenrückständen.

Dabei handele es sich zumeist um Malachitgrün, ein Antiparasitikum für Fische, das im Verdacht steht, krebserregend zu wirken und das Erbgut zu schädigen. Es ist für die Behandlung von Speisefischen nicht zugelassen. Daher sieht Grünen-Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer in dem Untersuchungsergebnis einen Hinweis auf den Einsatz illegaler Medikamente in der Fischzucht.

Auch Antibiotika- und Antiseptika-Rückstände wurden nachgewiesen. Für Krustentiere meldete Deutschland für den Untersuchungszeitraum 306 Funde der Abbauprodukte. Insgesamt fanden die Kontrolleure in 6 Prozent aller untersuchten Proben Arzneimittel. „Dieser Masseneinsatz von Arzneien sorgt für Resistenzen und gefährdet die Gesundheit von Menschen“, so Krischer. Laut Spiegel könne das Bundeslandwirtschaftsministerium nicht im Einzelnen sagen, aus welchen Betrieben die belasteten Stichproben stammen.

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