Lebensmittel

Dioxin-Skandal: Futterhersteller vor Gericht

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Berlin -

Zwei Jahre nach dem Skandal um Dioxin in Tierfutter kommen zwei frühere Manager eines Herstellers im niedersächsischen Damme vor Gericht. Der Prozess gegen die Ex-Vorstände beginnt nach einem Bericht der Osnabrücker Zeitung am 10. April vor dem Amtsgericht in Vechta.

Die Staatsanwaltschaft in Oldenburg wirft den beiden Männern Verstöße gegen das Lebensmittel- und Futterrecht vor. „Es geht um den Verdacht, dass sie ihre Kunden über eine mögliche Belastung des Futters nicht informiert haben“, sagte die Oberstaatsanwältin. Bei einer Verurteilung droht ihnen eine Geldstrafe oder maximal ein Jahr Haft.

Dioxinfunde in Eiern und Geflügel hatten die Verbraucher Ende 2010 aufgeschreckt. Fast 5000 Bauernhöfe mussten die Behörden damals bundesweit sperren. Zehntausende Schweine und Hühner wurden getötet. Als Auslöser des Skandals gilt der Futtermittelproduzent Harles und Jentzsch aus Schleswig-Holstein. Das Unternehmen hatte mit Dioxin belastetes Futterfett an mehrere Abnehmer in Deutschland geliefert.

Auch die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft Damme, deren Manager nun angeklagt sind, hatte Futterfett von dem Hersteller bezogen und weiterverarbeitet. Die Beschuldigten sollen dem Zeitungsbericht zufolge ihre Produkte noch als dioxinfrei bezeichnet haben, als sie schon längst von der Belastung wussten. Mindestens ein Betrieb habe deshalb das Futter unwissentlich seinen Tieren gegeben, sagte Wilken.

Der Prozess vor dem Amtsgericht Vechta ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft das erste Verfahren in Niedersachsen nach dem Dioxinskandal. Die Ermittlungen gegen einen Spediteur waren eingestellt worden. Laut Osnabrücker Zeitung ist es sogar das bundesweit erste Verfahren um den Skandal.

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