ApoRG im besten Fall Nullsummenspiel

„Lauterbachs Umverteilung ist ein Taschenspielertrick“

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Berlin -

Thomas Löhner ist Inhaber einer Landapotheke und damit genau derjenige, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit seiner Reform unterstützen will. Die Mittel, die durch die Senkung des Apothekenabschlags von 3 auf 2 Prozent frei werden, sollen in die Erhöhung des Fixums fließen. Damit hofft das Bundesgesundheitsministerium (BMG), dass die umsatzstarken Stadtapotheken die Landapotheken unterstützen. „Lauterbachs Umverteilung ist ein Taschenspielertrick“, kritisiert Löhner.

„Was an einer Stelle mehr bezahlt wird, wird an anderer Stelle wieder weggenommen“, sagt der Inhaber der Hirsch-Apotheke im hessischen Hirzenhain. Dass die Schere zwischen Umsatz und Ertrag immer weiter auseinandergehe, sei das große Problem der Branche. Die Kosten – vor allem die Personalkosten – explodieren, doch das Apothekenhonorar wurde seit Jahren nicht erhöht, um die Mehrkosten auszugleichen. Zudem könne man bei den Personalkosten kaum sparen, da Fachkräfte ohnehin Mangelware seien und man in einem ständigen Wettbewerb um die wenigen vorhandenen stehe. Es müsse über Tarif bezahlt werden.

Lauterbach glaube, dass es den Apotheken besser ginge, wenn sie expandieren und ihre Filialen mit PTA besetzen würden. PTA seien zwar gut ausgebildete und kompetente Fachkräfte, aber der Apotheker sieht die Gefahr, dass sich die Versorgung und vor allem die Beratungsqualität verschlechtert, wenn keine Apotheker mehr vor Ort sind. „Man opfert sie, ohne einen Nutzen zu haben“, sagt er. Schließlich würden sich die PTA fragen, warum sie weniger verdienen sollen als ein Apotheker, wenn sie Führungsaufgaben übernehmen. Letztlich fördere der Minister mit solchen Plänen nur die Bildung von Ketten, die bereits in den Startlöchern stünden.

Vorschläge gehen ins Leere

Die derzeitige Diskussion über Maßnahmen zur Kostensenkung in den Apotheken führe in die falsche Richtung, so Löhner. Ein stärkerer Fokus müsse auf die Senkung des Kassenabschlags gelegt werden.

„Die Vorschläge von Lauterbach gehen ins Leere“, so der Apotheker. „Wenn immer mehr ältere Menschen versorgt werden müssen, kann man nicht sparen.“ Man könne nicht gleichzeitig die Kosten deckeln und mehr Arbeit fordern. Was es brauche, sei frisches Geld und keine Umverteilung, die bestenfalls ein Nullsummenspiel sei. Das sei auch für Laien leicht nachvollziehbar. „Praktisch alle Landesgesundheitsministerien lehnen die Vorschläge ab. Der Minister steht mit seiner Meinung alleine da.“

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