Im Prozess um Pläne für einen Umsturz und die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Anklage lange Haftstrafen für vier der fünf Angeklagten gefordert. Alle fünf seien wegen der Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund schuldig zu sprechen, sagten die Vertreter der Bundesanwaltschaft in ihrem Plädoyer vor dem Oberlandesgericht Koblenz.
Konkret forderten sie für vier der Angeklagten Haftstrafen zwischen sechs Jahren sowie acht Jahren und neun Monaten. Bei ihnen stehen weitere Vorwürfe im Raum, wie etwa auch die Gründung der Gruppe und Verstöße gegen Waffengesetze. Dem fünften Angeklagten schrieb die Anklage eine untergeordnete Rolle in der Gruppe zu. Für ihn forderten sie drei Jahre und sechs Monate Haft.
Der Prozess gegen die vier Männer im Alter zwischen 45 und 57 Jahren und eine 77 Jahre alte Frau läuft bereits seit Mai 2023. Ihnen wird vorgeworfen, eine Terrorvereinigung mit dem Namen „Vereinte Patrioten“ gegründet zu haben oder darin Mitglied gewesen zu sein. Sie sollen einen Stromausfall, die Entführung von Lauterbach und die Einführung einer neuen Verfassung nach dem Vorbild des Kaiserreichs 1871 geplant haben.
Am Donnerstag sollen die Plädoyers der ersten Verteidiger folgen. Mit einem Urteil wird aber erst im neuen Jahr gerechnet.
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