Zur Amtsübergabe bekam der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Nussknacker geschenkt. Die erste, größte und härteste Nuss bleibt in den nächsten Monaten Corona. Doch nach einem hoffentlich möglichst nahen Ende der Pandemie könnte der SPD-Politiker sich verstärkt auch um andere Bereiche des Gesundheitswesens kümmern. Auch um die Apotheken? Um Lauterbach, seinen Weg ins Ministerium, seine neue Beliebtheit und seinen politischen Stil geht es in der neuen Folge des Podcasts NUR MAL SO ZUM WISSEN.
„Das ist ein Mann, bei dem das Haus durchaus links schlägt“, sagt ADHOC-Herausgeber Thomas Bellartz über Lauterbach im Podcast. Denn er habe nicht nur die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zur Bürgerversicherung beraten, sondern vertrete das Konzept bis heute – auch wenn es nicht Teil des Koalitionsvertrags ist.
Über Lauterbachs womöglich schwierige Einbindung in eine Kabinettsdisziplin und seine eigentlich nicht besonders gefestigte Rolle innerhalb seiner Partei ist im Vorfeld der Personalie schon viel geschrieben worden. Doch ADHOC-Chefredakteur Alexander Müller ist überzeugt, dass sich Lauterbach in die neue Aufgabe finden wird. Schon bei seiner Vorstellung sei deutlich geworden, dass Lauterbach „ministrabel“ auftreten wollte.
Müller kann sich zudem vorstellen, dass Lauterbachs Amtszeit an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums zweigeteilt sein könne: In der ersten Zeit als „Bundespandemieminister“ dürfte er mit der Bewältigung der Corona-Krise befasst sein, doch danach könne er sich anderen Themen widmen. Die Pflege hat Lauterbach selbst schon als Schwerpunktthema angesprochen, in der Vergangenheit hatte er sich aber auch wiederholt für eine Reduktion der Zahl der Kliniken ausgesprochen.
Sehr akut ist die Frage, wie sich Lauterbach und sein neu besetztes Haus zum Thema E-Rezept positionieren werden. Denn die Digitalisierung des Healthcare-Marktes ist für Bellartz unabhängig von der Pandemie eines der großen Themen – abgesehen von Pflege, Klinikversorgung und dem überall grassierenden Personalmangel. „Da hat er schon einige dicke Bretter zu bohren und da hat ihm der Kollege Spahn auch einiges an Brettmaterial hinterlassen“, so Bellartz.
Den vollständigen Podcast gibt es auch als Video-Version bei Youtube.
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