Länder sind bevorratet dpa/APOTHEKE ADHOC, 29.04.2009 12:49 Uhr
Nachdem in Bayern und Hamburg Infektionen mit Schweinegrippe nachgewiesen wurden, werden Fragen nach den Pandemieplänen der Länder laut. Bayer, Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und das Saarland haben gemäß WHO-Empfehlung für 20 Prozent der Bevölkerung Tamiflu- und Relenza-Vorräte angelegt. Nordrhein-Westfalen hält sogar Medikamente für rund ein Drittel seiner Einwohner bereit. Deutlich niedrigere Quoten melden dagegen die Nordländer Niedersachsen, Bremen und Hamburg sowie Baden-Württemberg.
Die Medikamente waren vor zwei Jahren im Zuge der Vogelgrippe und der bereits damals von Experten beschriebenen Pandemie-Gefahr angeschafft worden und sind laut Angaben der Geschäftsstelle der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) fünf Jahre haltbar. Beim ebenfalls eingelagerten Wirkstoffpulver gehen die Experten sogar von einer Haltbarkeit von acht bis zehn Jahren aus - der Wirkstoff würde damit frühestens 2014 für die Anwendung unbrauchbar.
Die Haltbarkeitsfrist von Tamiflu könnte allerdings verlängert werden. Anhand von Stabilitätsuntersuchungen hatte Roche festgestellt, dass das Fertigarzneimittel sieben Jähre gelagert werden kann. In den USA wurde ein Antrag des Phamakonzerns zur Verlängerung der Haltbarkeitsfrist bereits bewilligt. Bei der europäischen Zulassungsbehörde EMEA wird derzeit ebenfalls über die Verlängerung diskutiert. Kommt es dazu, wäre die Versorgung mit dem Fertigarzneimittel Tamiflu bis zum Jahr 2013 sichergestellt.