Kugelbomben, Brände und schwere Verletzungen – die Silvesternacht in Berlin war wieder wild. Zu den rund 2200 Einsätzen zählt auch eine große Explosion, die sieben Gebäude beschädigte. Auch bei einer Apotheke wurden die Scheiben zerstört – der Betrieb wurde im Anschluss auch noch geplündert.
Gegen 2 Uhr nachts kam es im Berliner Bezirk Schöneberg der Polizei zufolge zur Explosion einer sogenannten Kugelbombe. Die starke Explosion zerstörte „eine Vielzahl von Fensterscheiben an insgesamt sieben Gebäuden“, wie die Polizei mitteilt. Auch Gebäudefassaden und Türen sowie vier Autos seien durch die Detonation beschädigt worden.
Die Detonation ließ auch die Scheiben der Pommern-Apotheke zerbersten. Daraufhin seien mehrere Personen in die Offizin eingedrungen und hätten diese „teilweise geplündert“, so die Polizei. Was genau und wie viel gestohlen wurde, konnte ein Sprecher nicht beantworten. Man sei durch Zeugen auf die Plünderung aufmerksam gemacht worden, sagt er. „Es ist schwierig, über Neujahr die Verantwortlichen zu erreichen um herauszufinden, was genau gestohlen wurde.“
Um weitere Plünderungen oder Zerstörungen der Apotheke zu vermeiden, sei diese von Polizeikräften gesichert worden. „Mittels technischer Hilfsmittel wurde sie mit großen Spanplatten verschlossen“, so der Sprecher. In der Apotheke war für Rückfragen bislang niemand zu erreichen.
Fest steht, dass die Kugelbombe zu erheblichen Schäden geführt hat – nicht nur bei der Apotheke. Diese Form der Pyrotechnik zählt zur Kategorie 4 und darf nur von fachkundigen Personen verwendet werden. Die runden Geschosse stellen eine große Gefahr dar – sie wurden in der Silvesternacht in Berlin oft gezündet und führten zu zahlreichen Schäden.
Bei der Explosion, die auch die Scheiben der Apotheke zerstörte, wurden fünf Menschen verletzt, darunter eine 15-Jährige, eine 27-Jährige, zwei 29 Jahre alte Frauen und ein 30-jähriger Mann. Auch Gebäudefassaden und Türen sowie vier Autos wurden durch die Detonation beschädigt.
In Berlin waren mehrere tausend Einsatzkräfte der Polizei unterwegs, davon wurden 37 verletzt. Im gesamten Stadtgebiet wurden etwa 670 Ermittlungsverfahren überwiegend wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie das Sprengstoffgesetz, wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Brandstiftungsdelikten und wegen Körperverletzungsdelikten eingeleitet. Insgesamt wurden beim Silvestereinsatz rund 400 Personen festgenommen.
Auch in den vergangenen Jahren kam es an Silvester zu Schäden an Apotheken. Das Gebäude der Ruhr-Apotheke in Herne wurde etwa mit Böllern beschossen.Ein Inhaber aus Berlin berichtete von verängstigten Kundinnen und Kunden, die in die notdiensthabende Apotheke kamen.