Künstliche Befruchtung

Spiegel: Praxis verwechselt Eizellen dpa, 16.07.2013 12:05 Uhr

Berlin - 

Die Verwechslung einer Eizelle beschäftigt acht Jahre nach einer künstlichen Befruchtung in Jena die Justiz. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete, wurde einer Mutter aus Hessen im Reproduktionsmedizin-Zentrum Jena offenbar die falsche befruchtete Eizelle eingesetzt. Weder der Vater noch die Mutter seien die biologischen Eltern des Kindes.

Weil die 38-Jährige den Fall jetzt in dem Bericht öffentlich machte, werfen die Anwälte des Instituts ihr Erpressung vor und sollen dies bei der Staatsanwaltschaft Gera angezeigt haben. Eine Sprecherin konnte dies „weder bestätigen noch dementieren“. Möglicherweise sei die Anzeige noch unterwegs, fügte sie hinzu. Das betroffene Institut war nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Dem Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zenten in Deutschland ist ein solcher Fall bislang nicht bekannt. Zwar habe es schon einmal eine Verwechslung der Samen für die künstliche Befruchtung gegeben, sagte der Vorsitzende Dr. Ulrich Hilland. Im aktuellen Fall müsse aber die befruchtete Eizelle mit der eines anderen Paares vertauscht worden sein. „Das ist eine Horrorvision für alle Beteiligten“, sagte er.