Ein bislang unbekannter Bewaffneter überfiel am vergangenen Donnerstagabend die easyApotheke in Berlin Mariendorf. Mit einer Pistole wollte er Geld von den Angestellten erbeuten.
Der Täter betrat den Verkaufsraum kurz vor 20 Uhr und schaute sich zunächst im Freiwahlbereich um – vermutlich um abzuschätzen, wie viele Angestellte sich in der Apotheke befinden. Anschließend zog er eine Schusswaffe und bedrohte damit die 65-jährige Kassiererin. Ein 59-jähriger Apotheker kam seiner Kollegin zur Hilfe und übergab dem Straftäter Bargeld. Der Unbekannte flüchtete daraufhin mit seiner Beute.
Da sich der Vorfall kurz vor Ladenschluss ereignete, waren außer den vier Angestellten – unter ihnen Apotheker, PTA und PKA – keine Kunden mehr vor Ort. Alle Vier stehen unter schwerem Schock.
Eine von ihnen fühlt sich bis heute so unwohl, dass sie nicht vorne an der Kasse oder alleine arbeiten kann. Die restlichen Angestellten nahmen wie gewohnt am nächsten Tag wieder die Arbeit auf. Doch das unbehagliche Gefühl, wenn ein Kunde zum Beispiel mit tiefsitzender Baseball-Kappe die Apotheke betritt, sei stets präsent, so Heike Ebert, Inhaberin der easyApotheke.
Dabei lobte die Apothekerin ihre Angestellten: Diese hätten sehr gut reagiert, sodass niemand verletzt wurde. In der Vergangenheit habe Ebert mit ihnen einen solchen möglichen Vorfall – und wie man am besten reagiert – mehrfach besprochen.
Reagiert hatten die vier Mitarbeiter direkt, sie drückten den Notfallknopf unter dem Tresen. Trotz Notfallsignal dauerte es jedoch ganze zwei Stunden bis ein Streifenwagen am Tatort eintraf. Doch immerhin scheint die Ermittlung des Täters nicht aussichtslos – die Apotheke ist mit Überwachungskameras ausgestattet, die den Vorfall gefilmt haben. Ebert bemängelte derweil die Polizeiarbeit: Bis heute habe die Polizei die Aufnahmen noch nicht an sich genommen. Erste Ermittlungsergebnisse gebe es also nicht.
Die easy-Apotheke beschäftigt seit dem Vorfall einen Wachmann, der zumindest in den Abendstunden für Sicherheit und ein besseres Gefühl sorgen soll.
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