Auch Kammervizepräsidenten sind vor Einbrüchen nicht gefeit: Ende Januar brachen unbekannte Täter in die Hirsch-Apotheke von René Graf, Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, ein. Jedoch verließen sie den Tatort unverrichteter Dinge: Weder das Bargeld in der Kasse noch Medikamente tasteten sie an – „nicht einmal den Laptop, der gut sichtbar auf dem Schreibtisch stand“, sagt Graf.
Graf zufolge sind die Täter durch die Hauseingangstür in das Haus in Beckum eingedrungen. Neben der Apotheke befinden sich dort auch drei Wohnungen. „Sie müssen die Haustür aufgebrochen haben“, vermutet der Kammervize. Durch eine rückwärtige Tür im Treppenhaus seien sie dann in die Offizin gekommen. Die Täter hätten die Feuerschutztür aufgebrochen, dabei sei ein Schaden von rund 500 Euro entstanden.
„Sie waren mitten in der Apotheke und sind wieder abgehauen, ohne etwas anzurühren“, sagt Graf. Er geht davon aus, dass die Täter gestört wurden. Zwar war die Spurensicherung vor Ort. Hoffnung, die Unbekannten ausfindig zu machen, habe die Polizei aber nicht gemacht. Laut Polizei sind noch keine Hinweise eingegangen, der Fall werde demnächst zur Staatsanwaltschaft geschickt. Graf geht davon aus, dass die Ermittlungen eingestellt werden.
„Wir haben die komplette Schließanlage erneuert, da wir überall die gleichen Schlüssel hatten“, so Graf. Verstärken will er die Sicherheitsvorkehrungen aber nicht. „Dann habe ich ja nur unruhige Nächte.“
Erfolglos endete auch der Fluchtversuch eines Kunden in der Münsteraner Apotheke Germania: Der 46-jährige hatte am Dienstagabend gegen 17:45 Uhr zunächst ein Rezept vorgelegt. Nachdem die 25-jährige PTA ihm das Betäubungsmittel überreichte, machte sie ihn auf die Zuzahlung von 5 Euro aufmerksam. Mit den Tabletten in der Hand ergriff der alkoholisierte Dieb die Flucht.
Weit kam er allerdings nicht, denn zwei beistehende Kunden hielten den Täter sofort fest. Obwohl der Täter ein Küchenmesser zückte, platzierten sie ihn auf einen Stuhl im Verkaufsraum und hielten ihn an Ort und Stelle. Nach wenigen Minuten trafen die Polizisten ein, die die PTA rasch nach dem Fluchtversuch gerufen hatte. In der Apotheke vermutet man, dass der Täter sich spontan zur Flucht entschieden hatte.
Der Täter ist der Polizei bereits bekannt, etwa wegen Diebstahls und schweren Diebstahls, Drogendelikten und Betrug. Außerdem hat er bereits einen Raub begangen. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren.
APOTHEKE ADHOC Debatte