Apothekerinnen lassen Rezeptfälscher auffliegen APOTHEKE ADHOC, 02.11.2015 14:31 Uhr
Rezeptfälscher waren am Wochenende sowohl in einer Apotheke in Jena als auch in Regensburg unterwegs. In beiden Fällen wurden die Täter von den Dienst habenden Apothekerinnen durch Unstimmigkeiten bei den Rezepten überführt.
In Jena war es am Samstagnachmittag ein 82-jähriger Mann, der in einer Apotheke ein Rezept über drei Arzneimittel einlösen wollte. Dabei fiel der Apothekerin auf, dass es den Arzt, der das Rezept ausgestellt haben sollte, in Jena gar nicht gibt. Außerdem sei das Rezept handgeschrieben gewesen, was zusätzlich verdächtig gewirkt habe, so eine Sprecherin der Landespolizeiinspektion.
Die Apothekerin verständigte die Polizei. Da der Mann das Rezept für eine 42-jährige Bekannte einlösen wollte, sei sie das Ziel der Ermittlungen gewesen. Bei der Durchsuchung der Wohnung der Frau hätten die Beamten noch weitere Rezeptvordrucke gefunden, heißt es. Wie die Polizei mitteilt, seien diese bereits beschriftet gewesen, mit einem selbst gefertigten Stempel abgestempelt und auch unterschrieben worden.
Mit dem in der Apotheke abgegebenen Rezept wollte die Fälscherin unter anderem an Escitalopram und Atosil kommen. Von der Kriminalpolizei wurde inzwischen Anzeige wegen Betrugs erlassen.
In Regensburg wollte ein 26-Jähriger am Freitagabend ein Rezept für ein Beruhigungsmittel einlösen. Auch hier seien der Apothekerin Merkmale am Rezept aufgefallen, die auf einen Betrug hinwiesen. Unter einem Vorwand habe sie versucht, den Mann in der Apotheke festzuhalten, bis die alarmierte Polizei eintreffen sollte. Der Mann flüchtete, nachdem ihm das bewusst wurde. Kurz darauf wurde er dennoch von den Beamten gefasst; die Ermittlungen laufen.