Kriminalität

Aggressiver Kunde: Apotheke kapituliert

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Berlin -

Eine Sangerhausener Apotheke konnte am Montag Nachmittag ihre Kunden nur noch durch den Nachtschalter bedienen: Ein offenbar verwirrter Mann hatte aggressiv Medikamente gefordert und die Angestellten verängstigt. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Als der Kunde die Offizin verlassen habe, hätten die Mitarbeiterinnen die Türen verschlossen.

Zwischen 14 und 16.30 Uhr sei der 26-Jährige immer wieder in die Barbarossa Apotheke gegangen und habe dort nach Vitaminpräparate gefragt, darunter auch Rx-Präparate. Dabei sei er mal lammfromm, mal aggressiv aufgetreten, so ein Polizeisprecher laut Zeitung. Die Angestellten hätten ihm die Arzneimittel verweigert.

Die Apothekerin und eine weitere Zeugin hätten ihn anschließend gebeten, das Geschäft zu verlassen. Erst nach einem längeren Gespräch sei der Kunde gegangen – um nach wenigen Minuten erneut zu kommen und die gleichen Präparate zu fordern.

Nachdem der Mann das Geschäft wieder verlassen habe, hätten die Mitarbeiterinnen aus Angst die Haupteingangstür verschlossen. Die Kunden wurden nur noch am Nachtschalter bedient und die Polizei informiert.

Vor den anrückenden Polizeibeamten sei der Mann geflüchtet. Diese holten ihn aber ein und nahmen ihn fest. Der Polizei zufolge ließ er sich nicht beruhigen und trat nach den Beamten. Mit Handfesseln wurde er abgeführt. Laut einer ärztlichen Untersuchung hatte der Mann weder Drogen noch Alkohol konsumiert. Eine Einweisung in die Psychiatrie werde derzeit geprüft. Außerdem laufen Verfahren wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen den Störenfried.

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