Darmspiegelungen als Vorsorge vor Dickdarmkrebs haben sich in Deutschland einer Studie zufolge als großer Erfolg erwiesen. Bei einem von fünf Screeningteilnehmern seien zum Beispiel Vorläufer von Tumoren gefunden worden, sagte Autor Dr. Christian Pox von der Universitätsklinik in Bochum auf dem Europäischen Gastroenterologenkongress. Sein Co-Autor fordert persönliche Einladungen zur Darmkrebsvorsorge.
Für die Untersuchung wurden die Ergebnisse von 2,8 Millionen Darmspiegelungen in Deutschland zwischen 2003 und 2008 ausgewertet. Damit ist es nach Angaben von Pox die umfangreichste deutsche Studie zu dieser Früherkennung.
Dickdarmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen, jährlich werden rund 70.000 Fälle neu diagnostiziert. Ein Problem in Deutschland sind nach wie vor die geringen Teilnehmerzahlen bei der Vorsorge. 15,5 Prozent der Männer und 17,2 Prozent der Frauen nahmen im Zeitraum der Studie daran teil. Zum Vergleich: Am Mammografie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs beteiligen sich bundesweit inzwischen mehr als 70 Prozent der Frauen.Co-Autor Professor Dr. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) fordert, dass die Empfehlungen des Nationalen Krebsplans jetzt rasch umgesetzt werden. Dann soll es ähnlich wie beim Mammografie-Screening persönliche Einladungen zur Darmkrebsvorsorge geben. Die Teilnehmerzahlen könnten sich auf diese Weise deutlich erhöhen, prognostiziert Brenner.
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