Krankenstand

Arbeitnehmer im Osten häufiger krank

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Berlin -

Arbeitnehmer in Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr weit seltener krankgeschrieben gewesen als etwa in Mecklenburg-Vorpommern. Das geht aus Ergebnissen des neuen Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Die Zahl der Fehltage stieg an, dabei sind die Menschen vor allem länger krank.

So waren Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr im Schnitt 11,6 Tage krankgeschrieben. Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern fehlten dagegen laut TK-Gesundheitsreport an 17,5 Tagen. Bis heute gebe es keine befriedigende Erklärung für die im Großen und Ganzen ziemlich konstanten Unterschiede zwischen den Bundesländern, erläuterte eine TK-Sprecherin.

Deutlich geändert habe sich die Lage bei den Krankschreibungen vor allem in Berlin (16,2 Tage). Die Bundeshauptstadt hatte dem Report zufolge 2000 noch die höchsten Fehlzeiten. Mittlerweile liege Berlin hinter Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg (17,3 Tage) und Sachsen-Anhalt (16,8 Tage). Lediglich in Hamburg waren die Fehlzeiten 2012 leicht rückläufig und lagen bei 15,3 Tagen.

Insgesamt waren die Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 14,2 Tage krankgeschrieben, 1,4 Prozent häufiger als im Vorjahr. Die Zunahme der Fehlzeiten resultiert der TK zufolge fast ausschließlich aus einem Anstieg der Krankschreibungsdauer: Einzelne Erkrankungsfälle dauerten demnach mit durchschnittlich 13,3 Tagen 1,2 Prozent länger als 2011.

Mit den höheren Fehlzeiten setzt sich laut TK der Trend der vergangenen Jahre fort: Seit einem historischen Tiefstand 2006 hätten die Krankschreibungen um 23,9 Prozent zugenommen. Auch für 2013 erwartet die Kasse steigende Fehlzeiten, schon allein wegen der ausgeprägten Grippe- und Erkältungswelle zu Beginn des Jahres.

Frauen sind häufiger arbeitsunfähig als Männer (1,2 beziehungsweise 1 Fall im Jahr) und auch länger krank (13,4 beziehungsweise 13,2 Krankentage pro Fall). Insgesamt sind die Versicherten in mehr als jedem dritten Fall weniger als vier Tage krank geschrieben. In 5 Prozent der Fälle dauert die Erkrankung jedoch mehr als 42 Tage.

Besonders häufig krank sind mit rund zwei Fällen im Jahr junge Arbeitnehmer zwischen 15 und 19 Jahren – die Krankheitsdauer liegt bei ihnen mit fünf Tagen pro Fall aber auch am niedrigsten. Je älter die Versicherten werden, umso länger sind sie krank: Bei den 60- bis 64-Jährigen kommen auf einen Fall durchschnittlich rund 22 Tage.

Daten der Gesundheitsberichte der großen Krankenkassen gelten als repräsentativ. In der TK sind 8,3 Millionen Menschen versichert, davon gelten 3,9 als Erwerbspersonen. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslose mit eigenständiger Mitgliedschaft in der Krankenkasse, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen einreichen müssen.

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