Krankenkassen

TK-Orakel: Keine Erkältungswelle

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Berlin -

Der Erkältungsradar der Techniker Krankenkasse (TK) meldet: Der große Husten bleibt in 2016 aus. Diese Meldung freut die Versicherten und ihre Arbeitgeber. Die Apotheken hören das Orakel vermutlich weniger gern. Wobei noch eine Frage zu klären ist: Woher weiß die Krankenkasse das?

Die TK wertet jährlich Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer Versicherten aus. Aspekte der Analyse sind neben Krankheitstagen auch die Krankheiten, die dahinter stehen. Hier betrachtet die Krankenkasse die ICD10 Codes. Bei der Nummer ICD J06, die für „akute Infektionen der oberen Atemwege“, steht, stießen die Prüfer auf ein Phänomen: In „geraden Jahren“ sind entsprechend Krankheitstage seltener als in Jahren mit „ungeraden Zahlen“.

2009, 2011 und 2013 lagen mit 2,1 beziehungsweise 2,0 und 2,4 Krankheitstagen pro Kopf relativ hoch. Für 2010, 2012 und 2014 mussten Arbeitgeber dagegen etwas seltener auf ihre Mitarbeiter verzichten, nämlich 1,8 beziehungsweise 1,9 und 2,0 Tage.

Das erste Quartal eines Jahres ist am meisten von Erkältungskrankheiten belastet. In den kalten Monaten ist der TK zufolge nämlich Hochsaison für Schnupfen und Co. In vielen Betrieben kommt es zu personellen Engpässen. Laut TK-Zahlen waren mehr als 1,2 Prozent der Arbeitnehmer mit Atemwegserkrankungen krank geschrieben.

Der 21. Februar 2013 war der Tag mit den größten betrieblichen Einschränkungen: 2 Prozent der TK-Versicherten waren arbeitsunfähig. Auf Bundesebene hochgerechnet mussten eine halbe Millionen Menschen wegen Infekten der oberen Atemwege das Bett hüten.

Die Gesundheitsexpertin der TK, Gudrun Ahlers, beruhigt: „Für 2016 erwarten wir ähnliche Zahlen wie in den geraden Jahren zuvor, als jeweils 0,7 bis 0,9 Prozent der Beschäftigten und ALG-I-Empfänger erkältungsbedingt außer Gefecht gesetzt waren. Der bisher relativ warme Winter lässt hoffen, dass wir dieses Jahr glimpflich davon kommen und eine mildere Schnupfenzeit auf uns wartet".

Okay, nicht berücksichtigt sind mögliche Fehlzeiten von bis zu drei Tagen, für die ein ärztliches Attest nicht benötigt wird. Die Prognose steht trotzdem: Für 2016 erwartet die Kasse weniger Infektionen und folglich weniger Krankheitstage. Stattdessen lautet die Empfehlung: „Taschentücher sparen und für die zu erwartende Erkältungswelle 2017 im Auge behalten!“

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