Die Krankenkassen schlagen Alarm: Immer mehr Berufstätige werden psychisch krank. Krankheitstage aufgrund von Burn-Out-Syndrom seien innerhalb von acht Jahren um das 18-fache gestiegen, berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Zahlen des BKK-Bundesverbands. Frauen seien dabei wesentlich stärker betroffen als Männer. Psychische Störungen, zu denen auch Burn-Out zählt, stehen demnach bei den Betriebskrankenkassen als Ursache für Arbeitsunfähigkeitstage bereits an zweiter Stelle hinter Skelett- und Muskelerkrankungen.
Bei der Techniker Krankenkasse (TK) haben sich die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen, die Klinikaufenthalte wegen Depressionen und die Menge der dagegen verordneten Antidepressiva innerhalb von fünf Jahren um jeweils rund 50 Prozent erhöht. Das berichtet der „Focus“ unter Berufung auf TK-Daten aus den Jahren 2007 bis 2011. Die BKK-Daten beziehen sich auf den Zeitraum 2004 bis 2011.
BKK-Geschäftsführer Heinz Kaltenbach forderte die Arbeitgeber zu Gegenmaßnahmen auf. Eine gute, gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung sei unabdingbar für die psychische Gesundheit der Beschäftigten in Unternehmen, sagte Kaltenbach der „Welt am Sonntag“.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach machte sich im „Focus“ angesichts der dramatischen Zahlen für eine Anti-Stress-Verordnung stark. „Der Psychostress am Arbeitsplatz hat ein unerträgliches Ausmaß angenommen.“ Auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) forderte die Firmen in dem Magazin dazu auf, gesundheitsförderliche Bedingungen zu schaffen. Er wolle dabei vor allem kleine Betriebe mit Informationen unterstützen.
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