Krankenhausbehandlung

G-BA fordert Spezial-Kliniken

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Berlin -

Deutschlands Kliniken sollen bei riskanten Behandlungen und Operationen mit strengen Vorgaben zu stärkerer Spezialisierung gedrängt werden. Auf einen entsprechenden Beschluss zur Versorgung besonders kleiner Frühchen sollen weitere Schritte in diese Richtung folgen. Die Kliniken wehren sich gegen ihrer Ansicht nach unrealistische Vorgaben.

Zunächst muss pro Frühchen, das eine Intensivbehandlung braucht, nach einer dreijährigen Übergangsfrist mindestens eine Kinderkrankenschwester oder ein Fachpfleger zur Verfügung stehen. Das hatte der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) in seiner jüngsten Sitzung im Juni beschlossen. Und mindestens eine Kinderkrankenpflegekraft muss für je zwei Frühgeborene verfügbar sein, die lediglich intensiv überwacht werden.

„Heute gibt es noch keine solchen Personalvorgaben“, sagte der G-BA-Vorsitzende Josef Hecken. „Wir wissen, dass sich derzeit eine Pflegekraft um bis zu sechs Frühgeborene kümmern muss.“Die neuen Vorgaben bewirkten, dass es für manche Kliniken fraglich werde, ob die Versorgung von Risikogeburten für sie wirtschaftlich sei, sagte Hecken.

Auch bei anderen komplexen medizinischen Eingriffe braucht es nach Ansicht Heckens strengere Vorgaben und die Bildung von spezialisierten Zentren. So werde der G-BA auch in der Transplantationsmedizin entsprechende jüngste Vorgaben des Bundestags zügig umsetzen. „Auch dies dürfte eine Konzentration auf wirklich qualifizierte Zentren fördern.“

Der Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, warnte vor überzogenen Vorschriften. Die nun für die Frühchen geforderte Personalausstattung sei derzeit flächendeckend nicht realisierbar. AOK-Chef Uwe Deh forderte hingegen, Spezialisierung und Zentrenbildung wegen der größeren Therapie-Erfolge stärker zum Prinzip der Gesundheitsversorgung zu machen.

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