Viele Krankenhausärzte in Deutschland leiden unter Arbeitsüberlastung und Personalmangel. Das zeigt eine neue Umfrage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, die nun vorgestellt wurde. Zwei Drittel der Krankenhausärzte sagen, dass ihnen für die Behandlung ihrer Patienten nicht ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Fast jeder zweite Befragte bewertet die eigenen Arbeitsbedingungen als mittelmäßig, 19 Prozent bewerten sie als schlecht und 5 Prozent sogar als sehr schlecht. 30 Prozent stufen sie als gut oder sehr gut ein.
Jeder fünfte Befragte trägt sich mit dem Gedanken, die ärztliche Tätigkeit ganz aufzugeben. Als Gründe nennen diese Ärzte die hohe Arbeitsbelastung, den ökonomischen Druck, der auf ihnen lastet, Personaleinsparungen und eine ausufernde Bürokratie.
Der Abbau von Bürokratie hat für die meisten Ärzte hohe Priorität: Für 70 Prozent der Ärzte im Krankenhaus ist eine solche Entbürokratisierung sehr wichtig oder sogar am wichtigsten.
Der Marburger-Bund-Vorsitzende Rudolf Henke sagte: „Die Bürokratie erstickt die ärztliche Arbeit.“ Politik und Selbstverwaltung müssten die Entbürokratisierung der ärztlichen Tätigkeit stärker vorantreiben.
Drei Viertel der Befragten halten mehr Personal im pflegerischen Dienst für sehr wichtig oder am wichtigsten, so die Erhebung. Fast genauso wichtig ist den Ärzten die Personalaufstockung in der eigenen Berufsgruppe.
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