Angesichts der angespannten Lage in den Krankenhäusern sucht der Landkreis Vorpommern-Rügen nach freiwilligen Helfern. Eine Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht des Radiosenders Ostseewelle.
Demnach sollen die Helfer Patienten transportieren, in der Notaufnahme unterstützen und im Pflegebereich mitarbeiten. Der Aufruf sei vor allem an ehrenamtliche Feuerwehrleute, Ersthelfer und Menschen mit medizinischen Kenntnissen gerichtet. Die Freiwilligen könnten in Acht-Stunden-Schichten helfen und 20 Euro im Rahmen der Ehrenamtspauschale erhalten.
Ein entsprechendes Schreiben hat der Landkreis nach eigenen Angaben an Hilfsorganisationen und Feuerwehren verschickt. Diese Einrichtungen sollten laut Sprecherin die Rekrutierung steuern. Mittlerweile meldeten sich aber auch Bürger direkt bei der Verwaltung. Für Ehrenamtler, die hauptberuflich im Rettungsdienst oder in Krankenhäusern arbeiten, sollte ihr eigentlicher Arbeitgeber Priorität haben, heißt es im Schreiben. „Sonst organisieren wir uns ein nächstes Problem.“
Vor allem in den Krankenhäusern Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Bergen und Grimmen sei die Lage ernst. Der Landkreis hatte zuvor schon Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Notaufnahmen nur in wirklichen Notfällen aufzusuchen. „Die Herausforderung besteht derzeit im erhöhten Patientenaufkommen bei gleichzeitig geringerem Personalbestand“, hieß es.
Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft des Landes vom Donnerstag fehlt den Häusern im Land derzeit teilweise ein Viertel des Personals. Deshalb würden Mitarbeiter aus nachrangigen Bereichen in Kinderkliniken und Notaufnahmen umgruppiert. Dennoch könne es bei nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen zu sehr langen Wartezeiten in den Notaufnahmen kommen. Mitunter würden Patienten auch wieder weggeschickt oder an den Notdienst der niedergelassenen Ärzte verwiesen. Die Schweriner Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hatte angesichts der derzeitigen Welle an Atemwegserkrankungen die Kliniken dazu aufgerufen, die begrenzten Versorgungskapazitäten zu Gunsten der Notfallversorgung zu nutzen.
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