Video-Protest

Kossendey: Bahr und die Bananenrepublik

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Berlin -

Eigentlich wollte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) den Apothekern mit seinen Neujahrsgrüßen einen Gefallen tun. Nicht überall hat sich Bahr mit dem Brief Freunde gemacht: Die „Videothekerin“ Ann-Katrin Kossendey aus Niedersachsen hat dem Minister nun in einem Video mit dem Titel „Bananenrepublik Deutschland“ geantwortet. Aus ihrer Sicht hat die schwarz-gelbe Regierung wenig bis gar nichts für die Apotheker getan.

Bahr hatte beispielsweise angemerkt, dass sich keine andere Regierung so sehr für die inhabergeführte Apotheke vor Ort stark gemacht habe wie Schwarz-Gelb. Die von seinem Ministerium novellierte Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) habe zudem die Beratung in den Apotheken verbessert. Mit der Erhöhung des Fixums um 25 Cent und die Notdienstpauschale habe die Regierung den Apotheken auch wirtschaftlich geholfen.

Kossendey ärgert sich über Bahrs Äußerungen und fragt: „Für die inhabergeführte Apotheke haben Sie sich stark gemacht? Wir haben so viele Schließungen wie noch nie!“ Mit Hinblick auf die ApBetrO sagt Kossendey: „Das einzige, was mehr geworden ist, ist die Bürokratie. Denn wir müssen irre viele Papiere ausfüllen, um die gleiche Qualität zu liefern.“

Die Apothekerin aus Wiefelstede findet es zudem „frech“ von Bahr, zu behaupten, dass sich durch die Novellierung der ApBetrO die Beratungsleistung der Apotheker verbessert habe. „Herr Bahr, ganz ehrlich: Ich habe auch schon vor Ihrer Apothekenbetriebsordnung meine Patienten ausreichend und überdurchschnittlich gut beraten.“

Auch für Bahrs Selbstlob hinsichtlich des erhöhten Festzuschlags hat Kossendey wenig Verständnis: „Sie wollen sich jetzt nicht ernsthaft für einen Skandal rühmen!“ Die Pharmazeutin macht daher einen umfassenden Forderungskatalog auf: Eine gerechte Honorierung „unserer überdurchschnittlichen Leistung, die wir jeden Tag erbringen“, eine Entbürokratisierung und eine Entmachtung der Krankenkassen. „Und das dritte ist die Nacht- und Notdienstpauschale. Und zwar rückwirkend zum 1.1.“

Ein weiteres Beispiel für die „Bananenrepublik Deutschland“ ist aus Kossendeys Sicht die Situation rund um den Kassenabschlag. „Da müssten Sie mal eingreifen“, fordert die Apothekerin.

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