Hessen

Kopftuchverbot hat Konsequenzen dpa, 06.09.2010 16:56 Uhr

Wächtersbach - 

Wegen eines umstrittenen Kopftuchverbots in seiner Praxis muss ein Arzt in Osthessen dienstrechtliche Konsequenzen fürchten. Dem Mediziner aus Wächtersbach drohe ein Disziplinarverfahren, sagte eine Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV). Auch die Landesärztekammer prüft, ob der Mann gegen das Berufsrecht verstößt, weil er in seiner Praxis Sonderregeln aufgehängt hat und Kopftücher ebenso wenig wie Großfamilien duldet.

Der Vorfall hatte am Rande der bundesweiten Debatte um die Integrationspolitik und muslimkritische Äußerungen des Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin für Aufsehen gesorgt. Der Mediziner aus Osthessen muss sich innerhalb von zwei Wochen zu seinem Verbot äußern.

Der Arzt hatte zudem von seinen Patienten Grundkenntnisse der deutschen Sprache verlangt. Ansonsten sei ein „reibungsloser Praxisablauf“ nicht möglich. Der Arzt kündigte Ende der Vorwoche an, die Aushänge in seiner Praxis so zu ändern, dass sie für muslimische Patienten „akzeptabel“ seien.