Uganda

Kopfnicksyndrom bleibt ungeklärt dpa, 23.11.2012 11:12 Uhr

Berlin - 

Fast ein Jahr ist seit dem größeren Ausbruch des Kopfnicksyndroms in Uganda vergangen. Aber Forscher tappen bei der Suche nach der Ursache im Dunkeln. Dorfbewohner geben Geistern der Vergangenheit die Schuld. Gesundheitsexperten wollen an diese These nicht glauben. Allerdings ist es ihnen auch nicht gelungen, der Krankheit wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.

„Es gibt bisher keinen Durchbruch bei der Erforschung der Krankheitsursache, wir kennen ihre Pathogenese nicht“, sagt der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Uganda, Joaquim Sekewa. „Deshalb können wir uns derzeit nur auf die Behandlung der Symptome konzentrieren.“

Diese reichen von Epilepsie-ähnlichen Anfällen mit heftigem und unkontrolliertem Kopfnicken über Händezittern und Schwächegefühl bis hin zu geistiger Unterentwicklung. Betroffen sind Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren.

Die Regierung in Kampala spricht von 3200 Fällen, überwiegend im Distrikt Kitgum. Unabhängige Hilfsorganisationen berichten hingegen von über 5000 erkrankten Kindern. Hunderte sind bereits gestorben, seit das seltsame Syndrom 2008 erstmals auftauchte. Anfang 2012 nahmen die Fälle zu, und das Syndrom machte weltweit Schlagzeilen.