Apotheke zieht in Container

Komplettumbau wegen Beratungskabine

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Berlin -

Das Team der Rochus Apotheke im nordrhein-westfälischen Voerde arbeitet derzeit auf 15 Quadratmetern. Grund dafür sind Umbauarbeiten in Offizin und Backoffice, die für Inhaberin Ute Hecht-Neuhaus nun eine Übergangslösung in Form eines Containers notwendig machte. Im Ergebnis geht es auch um einen schöneren Arbeitsplatz, vor allem aber um einen Beratungsraum, um zukunftsfähig zu bleiben.

„Was mir zu meinen Seelenfrieden fehlte, war noch eine Beratungskabine zu haben, wo wir auch impfen und pharmazeutische Dienstleistungen anbieten können“, so Hecht-Neuhaus. Ein einfacher Einbau einer solchen Kabine in die vorhandene Raumsituation war nicht machbar und somit muss nun alles komplett umgebaut werden. Dabei wird das Ganze umfangreicher als erwartet: „Jetzt müssen wir auch noch den Boden rausreißen.“

Seit ein paar Tagen wird gebaut, innerhalb von drei Wochen soll alles fertig sein. Nach Ostern ist der Container dann hoffentlich Geschichte. „Das wird uns auch ein paar Nerven kosten“, sagt die Inhaberin, die mit ihren Mitarbeiterinnen nun auf sehr beengtem Raum arbeitet. „Noch ist es sehr kühl im Container, auch wenn wir eine Heizung haben. Natürlich haben wir nun ein eingeschränktes Warensortiment und auch ein eingeschränktes Kundenaufkommen.“ Neben dem sowieso vorhandenen Umbau-Stress belaste die Sorge, dass Kunden während der Bauarbeiten zusätzlich abwandern.

Aber: „Der Start ist gut gelaufen. Da sind wir froh drüber“, freut sich Hecht-Neuhaus. Auch der aufwendige Umbau der IT und TI habe geklappt, damit E-Rezepte weiterhin beliefert werden können. „Wir haben nun aber nur einen Kassenplatz – da ist Geduld gefragt.“ Die Kunden sind zumeist neugierig und geduldig, auch wenn der eine oder andere die große Umbaumaßnahme nicht nachvollziehen kann.

Mehr Aufwand als gedacht

Im Team ist die Stimmung gut, teilweise müssen nun zwangsweise Überstunden abgegolten werden. Für die normale Team-Stärke ist einfach kein Platz im Container. „Mein Büro und das Labor sind zum Glück nicht vom Umbau betroffen, da kann man das eine oder andere auslagern.“ Also freut sich das Team vor allem auf die Veränderungen am eigenen Arbeitsplatz. „Es war jetzt auch ein Renovierungsstau vorhanden, das ist eine Motivation für alle.“

Neben der Beratungskabine sollen künftig die technischen Komponenten besser an den Kassenplätzen integriert sein, die Einrichtung wird etwas moderner und ein zusätzlicher Arbeitsplatz wird geschaffen. Den Umbau aber auch gleichzeitig für den Einbau eines Kommissionierers nutzen, das wollte Hecht-Neuhaus nicht. „Ich werde bald 59. Für mich kommt das jetzt nicht infrage. Das wäre noch mal eine doppelt so große Investition gewesen.“

Sie freut sich schon darauf, wenn alles fertig ist und das Team vom Container samt Baulärm-Beschallung wieder zurückwechseln kann in die neugestaltete Apotheke. „Seit ich die Apotheke vor mehr als 15 Jahren übernommen habe, habe ich nicht viel mehr gemacht als ein bisschen Farbe an der Wand.“ Daher sei es nun wirklich an der Zeit gewesen. „Aber dass es so aufwendig wird, hatte ich mir so nicht vorgestellt“, resümiert die Inhaberin.

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