Komasaufen geht zurück dpa/ APOTHEKE ADHOC, 22.06.2020 07:59 Uhr
Bei manchen Jugendlichen ist es das höchste Ziel des Wochenendes, so viel wie möglich zu trinken – „Komasaufen“ heißt das dann. Oft genug landen sie am Schluss in der Klinik. Doch es gibt gute Nachrichten.
Das Komasaufen unter Jugendlichen in Bayern nimmt weiter ab: Die Zahl der Mädels und Jungs, die mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt wurden, ging zuletzt um 7,4 Prozent zurück. Dies geht nach Angaben der Krankenkasse DAK aus Daten des Statistischen Landesamtes hervor. Demnach wurden den jüngsten Statistiken von 2018 zufolge 3789 Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung stationär in einer Klinik versorgt. Dies bedeutet den siebten Rückgang in Folge und den niedrigsten Stand seit 2007.
Jungs trinken häufiger exzessiv
Während im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Jungen (minus 14,3 Prozent) mit einem Rausch im Krankenhaus landeten, stieg die Zahl bei den Mädchen leicht an (plus 3,3 Prozent). Dennoch neigen die männlichen Heranwachsenden häufiger zum hemmungslosen Alkoholkonsum: 2018 wurden 2123 Jungen und 1666 Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betonte deshalb: „Wir werden auch künftig nicht nachlassen, insbesondere Kinder und Jugendliche für die Gefahren des Rauschtrinkens zu sensibilisieren.“
In den vergangenen Jahren konnten auch andere Bundesländer einen Rückgang verzeichnen. So meldete Berlin beispielsweise bereits 2018, dass Experten einen rückläufigen Trend sehen. Insgesamt sei die Entwicklung bei jugendlichen Komasäufern in der Hauptstadt seit mehreren Jahren rückläufig – in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen betrug er 2018 im Vergleich zu 2016 rund neun Prozent. In Brandenburg hingegen stagnierten die Zahlen nach Angaben der DAK auf hohem Niveau.