„Kollegen, das kann nicht euer Ernst sein“ Hanna Meiertöns, 15.11.2022 15:13 Uhr
„Wo ist eure Stimme hin?“ Die singende Apothekerin legt noch einmal nach und kritisiert in einem zweiten Song die fehlende Unterstützung aus den eigenen Reihen.
Doreen Wegner, Inhaberin der Luzin-Apotheke in Mecklenburg-Vorpommern, hat es schon wieder getan: Nach ihrer Neuinterpretation des Grönemeyer-Hits „Was soll das?“ hat sie nun noch einen zweiten Song umgeschrieben: „I heard it through the grapevine“ ist nun ein Appell „an die unentschlossenen Kolleg:innen“.
„Wir haben gesagt, so kann’s nicht weitergehen, von der Politik werden wir hier übersehen. Wo ist eure Stimme hin?“ Inzwischen ist der Kassenabschlag von 2 Euro ab dem 1. Februar 2023 beschlossen und Wegners Anliegen ist dringender als je zuvor. Bis in die Nacht habe sie an dem Video gesessen.
Nur etwa 20 Prozent Beteiligung
Sie hofft, mit der Aktion noch einige Kolleg:innen wachzurütteln. Denn auch wenn sie aus ganz Deutschland Rückmeldungen zu ihrem ersten Video erhalten hatte: Die Bilanz der Apothekerkammer war sehr ernüchternd. Diese hatte auf Wegners erstes Video hin eine Abfrage gestartet, wer zum Beispiel zu gemeinsamen Aktionen, Demonstrationen oder Streiks bereit wäre. Auf das Rundschreiben an über 1000 Mitglieder hätten gerade einmal 217 reagiert. „Kollegen, das kann nicht euer Ernst sein, wann stehen wir endlich zusammen?“, singt sie deshalb.
Wegner fordert, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Aktionen zu planen. „Nur dann werden wir von der Politik gehört werden“, betont sie. Den Apothekentrauertag, der am 17. November stattfinden wird, hält sie für eine gute Idee. Daran werde sie sich auch mit ihrer Apotheke beteiligen.