Eine vergewaltigte Frau soll in Köln laut einem Zeitungsbericht an katholischen Krankenhäusern unter anderem deshalb abgewiesen worden sein, weil sie die „Pille danach“ bekommen sollte. Die beiden Krankenhäuser hätten selbst die Spurensicherung abgelehnt, schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger.
Laut Bericht war die 25-Jährige bei einer Party vermutlich mit K.o.-Tropfen betäubt worden und später auf einer Parkbank zu sich gekommen. Eine Notärztin habe eine Vergewaltigung nicht ausschließen können und die beiden Kliniken gebeten, mögliche Tatspuren gerichtsverwertbar zu sichern. Außerdem wurde der Frau die „Pille danach“ verschrieben.
Ein Sprecher der Kölner Polizei sagte am Donnerstag über das Vergewaltigungsopfer: „Wir kennen den Fall und die Frau.“ Die erforderlichen Untersuchungen seien später in einem anderen Krankenhaus erfolgt. Einzelheiten wollte der Sprecher nicht nennen.
Ein Sprecher der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, zu der die beiden Krankenhäuser gehören, konnte zunächst nicht bestätigen, dass das Vergewaltigungsopfer tatsächlich abgewiesen wurde. Richtig sei, dass an katholischen Kliniken eine Notfallkontrazeption, also eine Schwangerschaftsverhütung selbst nach einer Vergewaltigung, grundsätzlich ausgeschlossen sei. Die Sicherung der Tatspuren sei aber weiter möglich.
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