Köln

Inhaber sehen Apotheken-Ranking entspannt

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Berlin -

Das Portal „Die Stadtbesten“ des Verlags DuMont Rheinland sucht seit April 2016 unter anderem die beste Apotheke Kölns. Doch sogar der Erstplatzierte misst dem bisherigen Ergebnis keine große Bedeutung bei. Die Betreiber des Serviceportals dagegen haben im Gesundheitsbereich „noch einiges vor.“

Ob das beste Nagelstudio oder aber die besten Pokémon-Fundorte – das Rankingportal stadtbesten.de liefert der urbanen Bevölkerung Tipps, die ausschließlich auf Facebook-Likes beruhen. Die Kölner Apotheken-Rangliste wird mit 251 Likes aktuell von der Birken-Apotheke angeführt. „Lob ist immer schön und der erste Platz ist ein wunderbares Dankeschön der Kunden an unsere Mitarbeiter, die jeden Tag einen guten Job machen“, sagt Inhaber Erik Tenberken.

Viel mehr Bedeutung misst Tenberken dem Facebook-Ranking jedoch nicht bei: „Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Es gibt außerdem viele andere Kriterien, die wirklich zeigen, ob eine Apotheke gut ist oder nicht. Dieses Ranking gehört nicht dazu.“ Einen Zusammenhang zwischen dem guten Ergebnis und einem etwaigen Kundenzuwachs kann Tenberken nicht erkennen: „Wir haben immer viel zu tun.“ Trotzdem habe er Kunden und Mitarbeiter durchaus darauf hingewiesen, dass man sich an der Abstimmung gerne beteiligen könne.

Zu Beginn des Rankings hatte sich noch die Paradies-Apotheke auf dem ersten Platz befunden. Mittlerweile musste Inhaber Dirk Vongehr allerdings zwei Plätze einbüßen und erzielt mit 126 Likes „nur noch“ Platz 3. Wirklich traurig ist der Betreiber von Kölns ältester Apotheke über die Bronze-Medaille aber nicht: „Mir ist das Ranking ehrlich gesagt ziemlich egal“, sagt Vongehr.

Weitere Spitzenplätze belegen die Syring Apotheke im Markt von Gisela Syring-Rüter (Platz 2), die Apotheke am Neumarkt von Dr. Axel Vogelreuter (Platz 4) und die Hirsch-Apotheke von Klaus Merkes (Platz 5). Sie alle konnten die Facebook-User zu einem Klick motivieren. Die Rangliste kann sich allerdings jederzeit ändern, denn die Abstimmung werde zunächst „unbefristet weiterlaufen“, wie ein Sprecher von DuMont Rheinland betont.

Gleichzeitig befinde man sich bei „Die Stadtbesten“ aber auch in „vagen Überlegungen“, irgendwann doch noch eine Deadline zu setzen und den Gewinner mit einer Auszeichnung zu küren. Wie genau diese aussehen könnte, sei dabei noch ungewiss.

Laut Verlagsangaben sind die Rückmeldungen der Apotheker auf das Ranking „überwiegend positiv“, auch wenn es Inhaber gebe, die sich bewusst gegen die Aufnahme in der Liste entscheiden würden. Andere dagegen buchen sogar das kostenpflichtige „Premium-Feature“, bei dem sich die Apotheken noch besser präsentieren können. Vielleicht mit ein Grund, warum DuMont Rheinland mit Hochdruck an weiteren Rankings arbeitet.

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