Avastin-Fälschung

Kochsalz statt Bevacizumab APOTHEKE ADHOC, 28.02.2012 12:13 Uhr

Berlin - 

Die in den USA aufgetauchten Avastin-Fälschungen enthalten weder den Wirkstoff Bevacizumab noch eine andere wirksame Substanz. Der Hersteller Roche hatte drei der sichergestellten Ampullen analysiert und dabei Kochsalz, Stärke, Citrate, Isopropanol, Propandiol, Butanol, Benzoesäure, Difluorbenzole, Aceton und Phthalate nachweisen können.

Die Konzentration der Substanzen seien bei jeder Ampulle unterschiedlich gewesen. Daher könne nicht gesagt werden, ob das Produkt nach einer Injektion den Patienten schade oder nicht, so Roche.

Der Weg der Fälschungen wurde bislang bis nach Ägypten zurückverfolgt. Nach einem Bericht der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) hatte die dänische Firma Caremed Avastin bei der Firma Hadicon bestellt. Die Firma mit Sitz im schweizerischen Steuerparadies Zug hatte die Ware ihrerseits bei der ägyptischen Firma Sawa geordert.

Caremed lieferte das Produkt zunächst nach England. Von dort aus gelangten die Fälschungen in die USA. Über den Zwischenhändler Quality Specialty Products erreichten sie 19 Arztpraxen, in denen die Fälschungen schließlich sichergestellt wurden.