Mediziner helfen den Menschen weltweit bei der Bekämpfung von Krankheiten. Über die weltweit bekannten Forscher und Mediziner Louis Pasteur und Robert Koch gibt es am 6. Oktober zur Prime Time eine Dokumentation auf Arte.
Gefährliche Krankheiten wie die Pest, Lepra oder Cholera gelten hierzulande als ausgerottet. Doch der Weg dorthin war lang. Und viele andere Krankheiten sind noch immer nicht endgültig besiegt. Der Film „Koch und Pasteur“ setzt im Oktober 1872 ein. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts forderten viele Epidemien wie Cholera, Diphtherie und Typhus zahlreiche Todesopfer. Der französische Chemiker Louis Pasteur (1822 bis 1895) war durch die Haltbarmachung von Wein und das Abtöten von Keimen (Pasteurisierung) bekannt geworden. Er hatte als Erster darauf hingewiesen, dass Krankheiten genau wie Gärungsprozesse durch Mikroben als Erreger ausgelöst werden. Doch ein Schlaganfall hatte ihn linksseitig gelähmt, mit gerade mal 50 Jahren beantragte er seine Rente.
Der deutsche Landarzt Robert Koch (1843 bis 1910) war lange Zeit ein unbekannter Landarzt. Er forschte an Mikroorganismen und an der Frage, ob sie die Auslöser oder die Folgen einer schlimmen Tierkrankheit wie Milzbrand sein könnten. Der erst 30-jährige Koch konnte die Mikroben als Erreger schließlich nachweisen und wandte sich dann Krankheiten an Menschen zu. In nur sieben Monaten gelang es ihm 1882, einen der gefährlichsten Erreger der Tuberkulose zu identifizieren. Ein Jahr später erforschte er im Orient und in Indien erfolgreich die Erreger der Cholera. In Afrika ergründete er diejenigen von Pest, Schlafkrankheit und Malaria. Einen wirksamen Tuberkulose-Impfstoff konnte er nicht entwickeln, er erhielt aber 1905 für seine Bemühungen den Nobelpreis für Medizin.
Zu Wort kommen im Film ehemalige Direktoren des Pariser Pasteur- und des Berliner Robert-Koch-Instituts und andere Wissenschaftler. Sie schildern die Fortschritte in der Bekämpfung vieler Infektionskrankheiten wie Beispiel Diphtherie, Tollwut oder Wundstarrkrampf und ordnen das Wirken der beiden willensstarken Männer ein. Deutlich wird dabei, dass Pasteur und Koch im Grunde an einem Strang gezogen, sich jedoch durch persönliche Eitelkeiten und sprachliche Missverständnisse – der eine konnte nicht die Sprache des anderen – das Leben unnötig schwer machten.
Die beiden Filmemacher Mathieu Schwartz und Julien Olivier beleuchten das Leben der beiden Männer und deren Forschung sehr detailverliebt, bis zum Jahre 1895. Dabei lassen sie die Folgen des deutsch-französischen Krieges auf die beiderseitigen Beziehungen der Länder und ausführliche Schilderungen von medizinischen Experimenten nicht aus. Sie werden mit Hilfe von – teilweise pathetischen – Spielszenen transportiert, die nicht alle gelungen sind. Gelungen ist jedoch die Darstellung eines zähen Ringens um Anerkennung, das beide Männer zumindest zeitweise als nahezu verbissene und polemische Kämpfer um den Ruhm zeigt, der ihnen ihrer Meinung nach schon zu Lebzeiten zustand. Das hat dann sogar geklappt – und das Wirken von Louis Pasteur und Robert Koch gilt heute zweifellos als bahnbrechend.
APOTHEKE ADHOC Debatte