Qualitätsreport

Kliniken werden besser dpa/APOTHEKE ADHOC, 31.10.2007 12:23 Uhr

Berlin - 

Patienten können bei den meisten Leiden in den rund 2100 deutschen Kliniken auf eine gute Behandlung nach aktuellen Standards vertrauen, müssen aber auch teils deutliche Risiken in Kauf nehmen. Das zeigt der Qualitätsreport 2006, den die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) von Krankenkassen, Kliniken, Ärzten und Pflegern präsentierte. BQS-Experten hatten die Daten von 2,6 Millionen Behandlungen ausgewertet.

In 22 von 180 offiziell überprüften Merkmalen der verschiedenen Krankenhaus-Behandlungen gibt es laut BQS „besonderen Handlungsbedarf“. So wurde beispielsweise 2006 nur bei etwa der Hälfte der entlassenen Patienten vorher vollständig geprüft, ob ihr Gesundheitszustand stabil war. Kritik gab es bei der Versorgung von Patienten mit Schenkelhalsbrüchen, beim Kaiserschnitt sowie bei Frühgeburten. Der Anteil der Klinikpatienten, die im Krankenhaus verstarben, erhöhte sich 2006 leicht auf 14,4 Prozent.

Trotzdem sprach Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), von einem „hohen Qualitätsniveau“. So werden heute nach BQS-Angaben 95 Prozent - vor drei Jahren nur rund 70 Prozent - der Bypass-Patienten bei einem bestimmten Eingriff nach aktuellen Standards operiert. Künftig sollen sich Patienten ihr Krankenhaus auch anhand von Qualitätsberichten einzelner Kliniken im Internet aussuchen können, müssen dabei aber auf eine einfache Darstellung weitgehend verzichten.