Zivilisationskrankheiten

Kliniken nicht vorbereitet auf Demente dpa, 13.09.2012 16:44 Uhr

Berlin - 

Immer mehr ältere Patienten in Krankenhäusern haben eine Demenz und stellen die Kliniken vor neue Herausforderungen. Das sei ein „dramatisches Problem“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Dr. Werner Hofmann. „Ab 2020 wird jeder fünfte Krankenhauspatient unter einer Demenz leiden.“ Die Kliniken würden von dieser Entwicklung überrollt und seien bislang nicht ausreichend auf die Behandlung und Pflege von Demenzkranken eingestellt.

Mit der Demenz gingen Stürze, Schenkelhalsbrüche, Herzinfarkte und akute Infektionen einher, sagte Hofmann. Deshalb lägen auch in Kliniken der Inneren Medizin und Chirurgie viele Demenzkranke. Dort habe bereits etwa jeder Vierte die Erkrankung. Das zumeist für solche Fälle ungeschulte Personal sei schon in der Notaufnahme mit diesen Patienten überfordert.

Hofmann forderte, Krankenhäuser alters- und demenzgerecht zu gestalten. Optimal wären Spezialstationen für die Erkrankten, in denen Geriatrer zusammen mit den Fachärzten die Patienten betreuten. Derzeit gebe es insgesamt 220 Betten verteilt auf 18 geriatrische Kliniken, in denen das möglich sei.