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Chirurgen warnen vor Keimen

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Berlin -

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat vor den zunehmenden Gefahren durch Krankenhauskeime gewarnt. Die Ärzte forderten schärfere Gesetze im Kampf gegen multiresistente Keime. „Das neue Infektionsschutzgesetz reicht nicht aus, Herr des Problems zu werden.“ Wichtig sei, bereits bei der Entstehung der Keime anzusetzen und nicht erst im Krankenhaus zu handeln.

Den Angaben zufolge infizieren sich in Deutschland jährlich etwa 600.000 Menschen mit diesen Erregern. Etwa 22.000 sterben daran. Das größte Risiko haben Kinder, weil sie ein noch nicht voll ausgebildetes Immunsystem haben, und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem wie Alte oder Kranke.

„Infektionen, die durch sogenannte multiresistente Bakterien verursacht sind, sind nur noch durch wenige, im ungünstigen Fall gar keine Antibiotika mehr behandelbar“, sagte Verbandsvizepräsidentin Dr. Julia Seifert. Die oft als Krankenhauskeime bezeichneten Erreger stammten selten aus den Kliniken selbst, sondern würden hineingeschleppt.

Für die Zunahme multiresistenter Keime gebe es mehrere Gründe: den vermehrten Antibiotika-Einsatz in der Tiermast und die Verunreinigung von importiertem Fleisch und Fisch. Auch Bauern und Tierärzte trügen die Erreger weiter. Touristen verbreiteten die Bakterien von Land zu Land. Hinzu komme der laxe Umgang mit Antibiotika. In Italien und Griechenland etwa gäben Apotheken ohne Rezept Antibiotika ab.

Der Verband fordert, dass die Zulassung von neuen Antibiotika vereinfacht wird. Lohne sich die Entwicklung neuer Medikamente aus betriebswirtschaftlichen Gründen für Pharmahersteller nicht mehr, müssten Staat und Industrie diese Aufgabe gemeinsam übernehmen.

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