Klinikbrand: Ein Patient tot, 19 Verletzte dpa/APOTHEKE ADHOC, 10.09.2019 09:15 Uhr
Nach dem Klinikbrand mit einem Toten in Düsseldorf laufen die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache. Am Morgen gab es zunächst noch keine Erkenntnisse, wie eine Polizeisprecherin sagte. Bei dem Brand im Marien Hospital im Stadtteil Pempelfort war am späten Montagabend auf der internistischen Station im zweiten Obergeschoss ein 77-jähriger Patient ums Leben gekommen. Er lag im Nachbarraum neben dem Zimmer, in dem das Feuer ausgebrochen war.
Insgesamt wurden 19 weitere Menschen verletzt, sieben von ihnen schwer. Zwei Patienten wurden mit schweren Rauchgasvergiftungen per Rettungswagen in ein Krankenhaus nach Gelsenkirchen gebracht, zwei weitere mussten in eine Aachener Spezialklinik transportiert werden, einer davon mit einem Rettungshubschrauber.
Der Rauch verteilte sich über fünf Stockwerke der Klinik. Nachdem das Feuer zunächst über die automatische Brandmeldeanlage gemeldet worden war, bestätigten später Mitarbeiter des Krankenhauses über die Notrufnummer 112 einen Brand im Gebäude. Beim Eintreffen der ersten Feuerwache war beißender Brandgeruch außerhalb des Gebäudes wahrzunehmen.
Als der erste Atemschutztrupp in der zweiten Etage eintraf, war bereits der komplette Flur der Station mit schwarzem Rauch gefüllt und Patienten kamen den Rettungskräften entgegen. Mit allen verfügbaren Feuerwehrleuten wurde sofort mit der Menschenrettung über den Treppenraum sowie von außen mit drei Drehleitern begonnen. So konnten innerhalb kürzester Zeit insgesamt 15 Menschen durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden.
Da der Brandrauch sich von der zweiten Etage auf die darüber liegenden Geschosse ausgebreitet hatte, mussten im weiteren Verlauf vom dritten bis einschließlich siebten Obergeschoss insgesamt 46 Patienten in den rauchfreien Bereich der jeweiligen Etagen durch Mitarbeiter des Krankenhauses evakuiert werden. Um die zu erwartende hohe Anzahl an Verletzten bewältigen zu können, wurden vorsorglich sämtliche Rettungsdiensteinheiten der Landeshauptstadt sowie medizinische Sofortkomponenten aus dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mettmann alarmiert.
Nachdem die Menschenrettung auf der betroffenen internistischen Station abgeschlossen war, konnte der Brand in einem Patientenzimmer bekämpft werden. Da aufgrund der Hitzeentwicklung eine Sauerstoffleitung im Zimmer zerstört wurde, fachte dieser Umstand das Feuer im Zimmer zwischenzeitlich an. Rund eine Stunde nach der Alarmierung meldete der Einsatzleiter „Feuer in Gewalt“ an die Leitstelle. Vier Stunden dauerte der Einsatz mit rund 180 Kräften. Die Düsseldorfer Feuerwehr war mit allen neun Berufsfeuerwehren vor Ort.
Aufgrund der Zusammenlegung von Patienten innerhalb des Krankenhauses und die Nutzung von noch freien Kapazitäten, mussten keine Patienten in andere Krankenhäuser transportiert werden. Alle konnten auf den rauchfreien Stationen im Anschluss wie gewohnt vom Krankenhauspersonal versorgt werden.