Hygienemängel

Klinik befürchtet Hygiene-Sabotage

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Nach einer Hygiene-Panne mit nicht sterilisierten OP-Bestecken im Klinikum Fulda verdichten sich die Hinweise auf Sabotage. „Es gibt nachweislich einige Mitarbeiter, die ihre Pflicht nicht erfüllt haben. Ein absichtliches Verhalten ist nicht auszuschließen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Klinik, Harald Jeguschke. Der Klinikchef kündigte seinen Rücktritt zum 30. Juni an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Freitag wegen des Verstoßes gegen das Medizinproduktegesetz.

Jeguschke zufolge wurden 13 Patienten mit nicht sterilisierten Instrumenten operiert. Das habe für die Patienten aber keine außergewöhnlichen Folgen gehabt, versicherte er. Eine Angehörige habe sich allerdings sehr besorgt um ihren Enkel gezeigt, dessen Mandeln mit nicht sterilisiertem Besteck entfernt worden seien. Der Klinikchef will sich in den nächsten Tagen näher zu diesem Fall zu äußern. Die Sicherheitskontrollen seien inzwischen verschärft worden. Zudem wurde das OP-Programm reduziert.

Verantwortlich für die Sterilisation der OP-Bestecke ist eine Firma. Ein organisatorischer oder technischer Mangel als Ursache sei auszuschließen, sagte Jeguschke. Vielmehr gehe es um menschliches Fehlverhalten: „Es kann sein, dass jemand jemandem eins auswischen wollte und dabei die Tragweite seines Handelns nicht überblickt hat.“ Jeguschke sprach von zwei Mitarbeitern „an der Peripherie der Sterilisation“. Wegen dem schwebenden Verfahren wollte er keine Einzelheiten nennen.

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