Kleine glückliche Kunden Torsten Bless, 08.09.2018 19:21 Uhr
Es braucht nur ein bisschen Einfallsreichtum, um Kinder glücklich zu machen. Bei unserer Rundreise durch die Apothekenlande haben wir ein paar Beispiele gesammelt.
Kleine Pharmazeuten in der Kinderapotheke: Viele Apothekenmitarbeiter kennen die Herausforderung. Eltern bringen ihre Sprösslinge mit in die Offizin, aber die finden das Gesundheitsshopping schnell gähnend langweilig. Was also tun, um sie bei Laune zu halten?
Die Asana-Apotheke in Flensburg hat eigens eine Miniaturausgabe ihrer selbst aufgestellt. „Dafür haben wir einen Kaufmannsladen umbauen lassen und mit typischen Utensilien wie Dosen oder Mullbinden ausgestattet“, erzählt Inhaberin Marie Frida Schlage. Schnell fand die Mini-Apotheke großen Anklang. „Die Kinder haben großen Spaß dabei nachzuspielen, wie es bei uns so zugeht.“ Derweil können sich Team und Kunde in Ruhe dem Beratungsgespräch widmen. Das Gewusel bleibt gut im Blick: „Der Laden steht direkt neben dem HV-Tisch.“
Andere Apotheken, andere Strategien: Die Anker-Apotheke im niedersächsischen Steinhude hat eine niedliche Murmelbahn aufgestellt, um die kleinen Kunden zu beschäftigen. „Das kommt sehr gut an“, erzählt Apothekerin Sabine Kessler. „Die Kinder sind ganz in die bewegten Kugeln vertieft, die Mütter haben eher Schwierigkeiten, sie wieder loszueisen.“
Nachbarn helfen Nachbarn: Auf Facebook tummeln sich viele lokale NETTwerks. Das sind private Gruppen für NETTE Leute, die sich über lokale Belange austauschen, mit Tipps und Tricks in allen Lebenslagen helfen, so umschreiben es die Berliner Netzwerker. Man kann Jobs, Wohnungen und Mitbewohner suchen und finden. Man kann verkaufen, tauschen und schenken.
Eine Mutter suchte in ihrer Wuppertaler Gruppe Unterstützung. Ihr Sohnemann hatte sich in der Pinguin-Apotheke in einen Kindergartenrucksack mit Drachengesicht verliebt. Den gab es als Kundenprämie für 140 Treuepunkte. Doch in ihrem Heft hatte die Mutter gerade 79 gesammelt. Der Kleine mochte nicht warten, bis mit späteren Einkäufen die fehlenden Punkte zusammengekommen waren. Also fahndete die junge Frau im sozialen Netzwerk nach ungenutzten Pinguin-Punkten.
Schon eine gute Woche später gab es einen überglücklichen Jungen mehr auf dieser Welt. Die Hilfsbereitschaft sei überwältigend gewesen. „Die Wuppertaler NETTwerker sind großartig. Uns wurden innerhalb kürzester Zeit die fehlenden Punkte vorbei gebracht oder per Post zugesandt“, erzählt die Userin. „Es war unglaublich, wie hilfsbereit alle waren. Wir sind immer noch geflasht davon.“ Wer als Einwohner der Stadt mit der Schwebebahn mehr über das Treuepunkt-System wissen will, kann sich gerne beim Team der Pinguin-Apotheken erkundigen.