Auch in diesem Jahr hat die Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“ wieder ihren mit 25.000 Euro dotierten Gesundheitspreis verliehen. Wie im Vorjahr geht er an ein Präventionsprojekt für Schüler: In Baierbrunn wurde die Initiative „Klasse2000“ ausgezeichnet, die seit 1991 Grundschüler zu einem gesünderen Leben zu bewegen versucht – mit großem Erfolg, wie die Jury befand.
Es gelte als das am weitesten verbreitete Präventionsprojekt für Grundschulen in Deutschland: die 1991 gegründete Nürnberger Initiative „Klasse2000“. Mehr als 1,6 Millionen Schüler seien in dieser Zeit zu Gesundheitsthemen unterrichtet worden, allein im Schuljahr 2917/18 waren es demzufolge 21.000 Klassen an über 3700 Schulen im gesamten Bundesgebiet.
Es handele sich um ein „großartiges, absolut preiswürdiges und wegen seiner guten Reputation sehr bekanntes Projekt zur Gesundheitsförderung an Grundschulen“, dessen Konzept „so einfach wie genial“ sei, befand die wissenschaftliche Jury der Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“. Damit entspreche es „in allen wesentlichen Punkten den Ausschreibungskriterien für den Gesundheitspreis“.
Die Initiative, die als Verein organisiert ist und sich hauptsächlich über Patenschaften finanziert, unterstützt Lehrkräfte mit wissenschaftlich fundierten Unterrichtsmaterialien, um Grund- und Förderschülern der Klassen 1 bis 4 eine gesunde und präventive Lebensweise näherzubringen. Schüler, die das Programm durchlaufen, würden später laut Wirksamkeitsstudien deutlich weniger rauchen und Alkohol konsumieren sowie über ein deutlich besseres Wissen in Sachen Ernährung und Bewegung verfügen – und es auch anwenden, heißt es von der Stiftung, die der Wort & Bild Verlag finanziert.
Weiter wurde ein mit 5000 Euro dotierter Sonderpreis verliehen ihn erhielt das Präventionsprojekt „Gesunde Ernährung im Rehabilitationszentrum CJD Berchtesgaden“. Es unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes, Adipositas oder Mukoviszidose dabei, ihre individuellen Blutwerte nachhaltig zu verbessern, indem sie die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung konsequent umsetzen. Das Projekt habe einen „exzellenten Modellcharakter“, befand die Jury.
Der Medienpreis ging erneut an den Bayerischen Rundfunk (BR). Die Journalistin Ingebor Hain erhielt 5000 Euro für ihren Beitrag „Metabolisches Syndrom – ein gefährliches Quartett bei Kindern und Jugendlichen“, der im Hörfunkprogramm von Bayern 2 gesendet wurde. Der Radio-Beitrag thematisiert ein vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie entwickeltes kostenloses Online-Tool für Kinder- und Jugendärzte, das zur frühzeitigen Diagnose des Metabolischen Syndroms bei Kindern eingesetzt wird. Bereits im vergangenen Jahr erhielten Marianne Falck, Almut Gronauer und Hendrik Loven den Preis für ihren im BR ausgestrahlten Beitrag „Verführung der Zuckerlobby“.
Initiiert wurde die Stiftung 2005 von Rolf Becker, Gründer des Wort & Bild Verlages. Der im Jahr 2014 verstorbene Verleger hatte sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für die Gefahren des Metabolischen Syndroms zu sensibilisieren. Mit ihrer Aufklärungsarbeit wendet sich die Stiftung an Ärzte, Wissenschaftler, Meinungsbildner und Journalisten. In der Jury des Gesundheitspreises sitzt neben ABDA-Präsident Friedemann Schmidt eine Reihe renommierter Ärzte und Professoren.
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